Starke Bilder rund um Heimat und Fremdsein
Hall – Nach vielen Umwegen ist die Landecker Malerin und Grafikerin Chryseldis Hofer-Mitterer in Hall „angekommen“, wie sie sagt. Auch als K...
Hall –Nach vielen Umwegen ist die Landecker Malerin und Grafikerin Chryseldis Hofer-Mitterer in Hall „angekommen“, wie sie sagt. Auch als Künstlerin, wie ihre Ausstellung in der Galerie Goldener Engl zeigt, in der die 67-Jährige viele Arbeiten von früher neben einigen ganz neuen zeigt. Die thematisch nahtlos anknüpfen an die in den 80er- oder 90er-Jahren entstandenen, ist Chryseldis doch eine, die schon sehr früh ihre einzigartige Handschrift entwickelt hat.
In Hall zeigt Chryseldis neben ihren jüngsten Umzeichnungen von Bäumen hauptsächlich Lithografien. Jene Technik, zu der sie fast unfreiwillig als jahrelange Plakatgestalterin der Tiroler Volksschauspiele gekommen ist, die aber ganz die ihre ist. Ganz ihrer Art, sich artifiziell in der Fläche auszubreiten, entgegenkommt, um diese mit ornamental verdichteten Metaphern, wie es etwa Bäume, Wolken, Mauern oder Frauen sind, aus deren Brüsten Wasserfälle sich ergießen, aufzufüllen. Kreisend um so existenzielle Themen wie Heimat und Fremdsein, um Verletzungen, Hoffnungen und Ängste.
Highlights der Schau sind allerdings kleine Mischtechniken. Etwa der farblich in hinreißender Delikatesse gemalte „Stuhl“ von 1980, der eigentlich ein Thron ist, über dessen Lehne vieldeutig ein Damenkleid geworfen ist. Gewidmet ist dieses wunderschöne kleine Bild Felix Mitterer, dem „König“ von Chryseldis für so viele Jahre. Dessen Stücke sie zu starken Bildern inspirierten, wie die Schau ebenfalls eindrucksvoll vorführt. (schlo)