Neue Fassaden und dahinter viel Technik
Sanierter Uni-Campus spart 85 Prozent des Energieverbrauchs ein.
Innsbruck –Ein in die Jahre gekommenes Gebäude sanieren und damit ausgerechnet Architekten und Bauingenieure zufriedenstellen zu müssen – kein einfaches Unterfangen. „Aber auch das Schönste für einen Architekten – abgesehen von einem Museumsbau vielleicht“, meinte ATP-Chef Christoph M. Achammer bei der gestrigen Wiedereröffnung des Technik-Areals der Uni Innsbruck. Sein Unternehmen hatte die offene Ausschreibung für die integrale Planung gewonnen.
Die verschiedensten Ansprüche von Bundesimmobiliengesellschaft, Rektoren und Hausbenutzern unter einen Hut zu bekommen, sei gar nicht einfach gewesen, „aber die Zusammenarbeit war sehr gut“, betonte der Innsbrucker ATP-Projektleiter Paul Ohnmacht, der einst selbst hier studiert hat. Und vom Ergebnis ist auch sein Chef Achammer – selbst Uni-Professor, aber an der TU Wien – begeistert. Alles sei stimmig. „Das hat nicht den Charme von selbstgestrickten Socken.“
Herausgekommen sind um 37 Millionen Euro jedenfalls zwei Gebäude, bei denen nichts mehr an die Waschbetonbauten von 1969 erinnert und die energetisch alle Stückerln spielen. In Zusammenarbeit mit den Bauingenieuren wurden etwa fürs Technikhochhaus spezielle Fensterlüftungen entwickelt. Über diese Senkklappfenster in den Büros wird über Nacht frische Luft eingeleitet, die durch Öffnungen oberhalb der Bürotüren eine Durchlüftung auch des Gebäudekerns ermöglichen. Um den Stromverbrauch zu senken, sind die Lichter tages- bzw. präsenzgesteuert. Die Energieeinsparung liegt bei 85 Prozent gegenüber dem alten Zustand. Dafür erhielt das Gebäude bereits eine Auszeichnung für nachhaltiges Bauen.
Auch das dreistöckige Architekturgebäude hat eine Nachtkühlung – hier sind es automatische Lüftungsflügel – und eine vorgelagerte Sonnenschutzverglasung. Optisch unterscheiden sich die beiden Gebäude deutlich. Während die Techniker hinter einer glatten Alufassade Platz finden, wirkt das Architekturgebäude durch seine Verglasung sehr viel offener. Offenheit, die auch im Inneren großgeschrieben wird. (sta)