Tourismus - Städte und Saalfelden-Leogang sind Top-Performer

Wien (APA) - Österreichs Tourismus boomt vor allem in den Städten. Zu den Top-5-Performern in der Entwicklung zwischen 2011 und 2014 zählten...

Wien (APA) - Österreichs Tourismus boomt vor allem in den Städten. Zu den Top-5-Performern in der Entwicklung zwischen 2011 und 2014 zählten Wien, Innsbruck, Salzburg-Stadt und Linz, aber auch die Ferienregion Saalfelden-Leogang, geht aus der Destinationsstudie der Hoteliervereinigung (ÖHV) hervor. Für die Bewertung entscheidend waren Nächtigungen, Auslastung, Marktanteil, Saisonalität und Gästemix.

„Klassische Seenregionen in Kärnten und der Wolfgangsee wiederum haben mit deutlichen Rückgängen und Einbußen zu kämpfen“, räumte ÖHV-Generalsekretär Markus Gratzer am Freitag bei der Studienpräsentation ein. In der Wolfgangsee-Region funktioniere aber die Bespielung der Adventzeit bereits sehr gut. Neben einigen Seenregionen hätten auch kleinere Kulturregionen Aufholbedarf. Im Performance-Ranking ganz unten sind beispielsweise auch die Regionen Millstätter See, Klopeiner See/Südkärnten, der Wörthersee/Kärnten-Mitte und die Hohen Tauern/Nationalparkregion in Kärnten zu finden.

Um eine bessere Bewertung zu erreichen, müssen die Betriebe möglichst ein Ganzjahresangebot, also eine relativ gleichmäßige Verteilung der Nächtigungen übers Jahr, anstreben. Kärnten ist nach vor allem im Sommertourismus stark. „Auch der Arlberg ist eine Top-Region, hat aber in der Saisonalität großen Aufholbedarf“, so Gratzer. Dort ist wiederum im Sommer bei weitem nicht so viel los wie im Winter.

Doch es brauche dort mehr als engagierte Hoteliers und Destinationsmanager - für Verbesserungen in der Tourismusbranche sei auch die Politik gefragt, um die nötigen Rahmenbedingungen wie Infrastruktur, Anreisemöglichkeiten und Bewerbung der Regionen zu schaffen, meinte der ÖHV-Generalsekretär.

Das Wachstum spielt sich - topographisch betrachtet - in den Städten ab und - von der Positionierung her - in den Bereichen Wellness und Kulinarik, geht aus der Studie hervor. Hier schneiden zum Beispiel die Steiermark, die Südsteiermark und das Burgenland gut ab. Destinationen mit diesen Schwerpunkten hätten sich 2013/14 „überdurchschnittlich gut“ entwickelt - mit steigenden Nächtigungs- und Auslastungszahlen.

Seen und Berge wiederum scheinen laut Grabler etwas aus der Mode gekommen zu sein - in den Regionen kam es laut ÖHV zu „schmerzhaften Einschnitten“. Nächtigungsrückgänge im Sommer und im Winter und verkürzte Reisedauer schlugen durch. Schwierig sei das abgelaufene Tourismusjahr insgesamt auch für kleinere Städte gewesen, die mit Kultur punkten wollten - mit Ausnahme der Top-Hotellerie und den Ferienwohnungen in diesen Regionen.

„Eher verhalten“ hätten sich Destinationen entwickelt, die auf „Sport und Nachhaltigkeit“ bzw. „Sport und Kultur“ setzten - so etwa der Bregenzerwald und Osttirol. Stabil ist dafür die Positionierung der Regionen, die „Natur und Genuss“ hervorstreichen. Auch Bergdestinationen mit einem ausgeprägten Sportangebot wie etwa Saalbach, das Ötztal und der Arlberg haben mit hoher Auslastung und guter Internationalisierung eine „solide“ Performance hingelegt.

Die oben genannten Faktoren, die in die Bewertung der Destinationsstudie einfließen, sind den Angaben zufolge in Abstimmung mit den Destinationen unterschiedlich gewichtet worden - die Bettenauslastung der Quartiere etwa wiegt stärker als die Internationalität der Urlaubsgäste. Weiters ist nicht nur die Zahl der Nächtigungen wichtig, sondern auch eine Nächtigungssteigerung im Untersuchungszeitraum - berücksichtigt werden also Status quo und Veränderung. Die Datenbasis stammt aus der Beherbergungsstatistik der Statistik Austria. Das Bewertungstool wurde in Zusammenarbeit mit der MANOVA GmbH erstellt. „‘Erfolgreiche Destinationen‘ haben viele Nächtigungen und gewinnen dazu“, erläuterte MANOVA-Geschäftsführer Klaus Grabler. Mangels österreichweiter Daten nicht berücksichtigt werden konnten Wertschöpfung, Gewinnentwicklung und Markenmanagement. „Basis ist die Nächtigungsstatistik, aber die Tendenz stimmt“, so Grabler.

( 1225-15, Format 134 x 80 mm)