„Beitrag für etwas Positives“
Durch die Initiative „Mitmachen“ rücken Entwicklungshilfe-Ziele in Reichweite.
Wien –„Einen Beitrag für etwas Positives leisten“: Diesen Wunsch hatte Mirijam Trenkwalder in ihrem Maturajahr. Statt als Au-pair ins Ausland zu gehen, entschied sich die heute 20-Jährige dafür, bei der Nichtregierungsorganisation „Jugend Eine Welt“ anzuklopfen. Die Landeckerin nahm an Vorbereitungsterminen teil und bekam schließlich ein Volontariat in der Republik Kongo. Afrika war ihr Wunschziel, auch Familie und Freunde waren begeistert. Wenn es auch skeptische Stimmen gab, erzählt sie, „denn viele haben von der Republik Kongo noch nie etwas Positives gehört“.
Begeistert und motiviert, „ein Jahr meine Wohlfühlzone zu verlassen“, setzte sich Mirijam Trenkwalder im August des Vorjahres in den Flieger. Mit einem guten Gefühl: „Ich wusste ja, dass die Organisation gut auf uns Freiwillige schaut.“ Bei den Salesianer Don Boscos in Pointe Noire unterrichtete die junge Frau Englisch und Deutsch. „Man kommt hin und fängt klein an“, erinnert sich die Studentin an die Anfangszeit zurück. Nach und nach kamen mehr Projekte dazu, so hat sie in einem Straßenkinderheim mit Kindern Fußball gespielt, Hausaufgaben gemacht oder Wäsche gewaschen („Ich habe den Part der großen Schwester übernommen“), das Kinderostern der Salesianer vor Ort organisiert oder bei den Pfadfindern mitgeholfen.
Das Jahr „vergeht wie nichts“, erzählt die 20-Jährige von der Zeit, die sie in der Republik Kongo verbracht hat. Und lobt die gute Betreuung mit E-Mails und Anrufen und auch vor Ort – und schwärmt vom Besuch der Mama zu Ostern. Mirijam Trenkwalder lebt in Wien und studiert Französisch. Zur Überbrückung, wie sie sagt, denn die soziale Arbeit möchte sie zu ihrem Beruf machen und deshalb wartet sie auf den Aufnahmetest der Fachhochschule.
Das Engagement von Jugendlichen wie Mirijam fördern will die Austrian Development Agency, die Österreichische Agentur für Entwicklungszusammenarbeit (ADA). Anlass ist, dass die UNO die Nachhaltigen Entwicklungsziele beschlossen hat. „Verantwortung übernehmen und an einer gerechteren Welt arbeiten“ – das hat sich die ADA zum Ziel gemacht, und das sollen auch die Österreicher leisten. Einzelpersonen, Schulen, Vereine und Städte, alle können mithelfen, zeigt sich ADA-Geschäftsführer Martin Ledolter überzeugt. Auf www.entwicklung.at/mitmachen gibt es Informationen, wie man den eigenen ökologischen Fußabdruck durch Recycling reduzieren kann oder mit Lebensmitteln bewusster umgeht.
Um jungen Menschen die Suche nach einem Entwicklungshilfeprojekt zu erleichtern, wurde die Plattform „WeltWegWeiser“ eingerichte. Diese ist bei „Jugend Eine Welt“ angesiedelt. Neben Beratung können Jugendliche bis 26 Jahre bei einem Auslandseinsatz mit einer Förderung von bis zu 500 Euro rechnen. Insgesamt wird rund eine halbe Million Euro investiert. (ritz, APA)