Zu dritt zu klanglichen Höhen
Die Kapellen des Defereggentals tun sich zu einem symphonischen Orchester zusammen. Das spielt, was die Einzelnen nicht können.
Von Catharina Oblasser
Lienz, St. Jakob –Alle zwei Jahre proben Musikerinnen und Musiker der drei Deferegger Kapellen noch intensiver, als sie es sonst tun. Denn da steht wieder ein Konzert des „Symphonischen Blasorchesters Defereggental“ auf dem Herbstprogramm. Heuer haben sich von den insgesamt 174 Kapellenmitgliedern aus St. Jakob, St. Veit und Hopfgarten 72 als Orchestermitglieder gemeldet. Sie werden am Sonntag, den 8. November, um 20 Uhr in der RGO-Arena in Lienz auftreten. Am Samstag, den 14. November, erklingt das Symphonieorchester dann daheim im St. Jakober Gemeindesaal (Eintritt: jeweils freiwillige Spenden). Ziel des Projekts ist, die Ohren des Publikums zu erfreuen und kameradschaftliche Beziehungen zu pflegen und zu erneuern. Aber nicht nur, weiß Michael Mattersberger. Der Kapellmeister aus Oberlienz und Musiklehrer ist Projektleiter und wird das Orchester dirigieren.
„Wir tun damit auch sehr viel für unsere musikalische Weiterbildung“, erklärt er. „In einer symphonischen Besetzung kann Literatur gespielt werden, die eine einzelne Kapelle nicht aufführen kann.“ Unter anderem deshalb, weil nicht in jeder Kapelle sämtliche nötigen Instrumente besetzt sind, etwa Oboe, Fagott, alle Saxophonstufen oder Kontrabass. Im Symphonieorchester hingegen werden die Kräfte gebündelt. Zwischen 12 und 60 Jahren sind die Teilnehmer alt.
Somit können die Musikanten heuer mit Hochkarätigem aufwarten: Mit dem Astronautenmarsch, der Miramare-Ouvertüre oder dem Stück „Man In The Ice“, das dem Ötzi gewidmet ist. Weiters erklingt jene Melodie, zu der Zauberer Gandalf im „Herr der Ringe“ durch Mittelerde reitet. Auch eine Uraufführung ist zu hören: der „Klang der Berge“ von Gerhard Innerhofer und Clemens Blasisker.