Versicherungen: Arbeiterkammer warnt vor zum Teil saftigen Spesen
Unterjährigkeitszuschlag, Verpfändungsgebühr, Mahnspesen oder Polizzen-Duplikat können ganz schön ins Geld gehen.
Wien – Rund um Versicherungsverträge können jede Menge Spesen anfallen, mitunter sogar recht saftige. Darauf weist die Arbeiterkammer (AK) die heimischen Konsumenten nach der Analyse von Neuvertrags-Spesen von zwanzig verschiedenen Versicherungsunternehmen hin. Unterjährigkeitszuschlag, Rückbuchungen oder Mahnungen können ganz schön ins Geld gehen, warnt die AK.
Nur drei der 20 getesteten Versicherungen verlangen generell keinen Unterjährigkeitszuschlag. Dieser fällt an, wenn die Versicherungsprämie nicht auf einmal im Voraus, sondern halb-, vierteljährlich oder monatlich bezahlt wird. Die Höhe des Zuschlags variiert je nach Unternehmen und Sparte, etwa Leben, Unfall oder Kfz. Laut AK kann sich etwa bei monatlicher Zahlung der Unfallversicherung die Prämie um bis zu sechs Prozent erhöhen.
Bei Verpfändungen von Lebensversicherungspolizzen als Sicherheit für einen Kredit verlangen zehn der 20 Versicherungen einmalig bis zu 25 Euro Spesen für die Bearbeitung der Sicherstellung. Geht eine Polizze verloren, fallen für die Ausstellung eines Duplikats Spesen von bis zu 25 Euro an. Drei Versicherungen machten dazu keine Angaben, zwei verrechneten für Duplikat nichts, zwei verlangen keine Spesen, wenn elektronisch verschickt wird. Positiv: Die Finanzamtsbestätigung sei mit einer Ausnahme auch in Papierform kostenlos.
Sehr unterschiedlich sind die Mahnspesen, die verlangt werden, wenn jemand mit der Prämie in Verzug ist, also sie zu spät oder nicht bezahlt. Manchmal sind Zahlungserinnerungen kostenlos, Mahnspesen können bis zu 30 Euro betragen. 18 Versicherungen stellten zumindest aber bei der zweiten Mahnung Spesen in Rechnung, zwei Versicherungen machten keine Angaben.
Ins Geld kann es auch gehen, wenn das Konto, von dem die Prämien üblicherweise gezahlt werden, ins Minus gerutscht ist: Für die Lastschrift-Rückbuchung werden Spesen fällig, neun Versicherungen geben die Spesen ihrer eigenen Hausbank weiter (3 bis 15 Euro), bei sieben Versicherungen kommen zusätzlich noch bis zu 12 Euro Versicherungsspesen dazu. TT.com, APA)