Arbeitsmarkt

Vielsprachigkeit erleichtert Arbeit der Polizei

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Im Bewerbungsprozess ist Mehrsprachigkeit kein Auswahlkriterium. Bei Amtshandlungen sind die Fremdsprachler allerdings gefragt.

Innsbruck –Bei der Exekutive wird Vielfalt immer sichtbarer. Am 1. Dezember haben 13 Frauen und 12 Männer mit der 2-jährigen Polizeiausbildung begonnen. Aber die Vielfalt betrifft längst nicht mehr nur die Geschlechter.

„Wir haben in unseren Reihen mittlerweile nicht wenige Mitarbeiter, die sehr gute Sprachkenntnisse in Französisch, Italienisch, Holländisch, Slowenisch, Türkisch, Italienisch, Bosnisch, Serbisch, Kroatisch oder auch Russisch haben“, berichtet Franz Übergänger, Personalchef der Tiroler Polizei. Cirka jeder 60. der rund 1800 Tiroler Polizisten spricht neben Deutsch und Englisch eine weitere Fremdsprache. Einen Migrationshintergrund hätten aber nicht alle. Viele dieser Kollegen sind ganz einfach zweisprachig aufgewachsen. Die Polizei nützt diese außerdienstlichen Qualifikationen ­– sofern die Sprachkenntnisse in der Bewerbung angegeben wurden und die Einstufung des Sprachniveaus passt – für die tägliche Polizeiarbeit. „Aber natürlich nur regional. Wir schicken niemanden für eine Erstabklärung vom Unterland ins Außerfern“, sagt Franz Übergänger.

Bedarf an mehrsprachigen Exekutivbeamten gibt es: „Auf unseren Autobahnen, in den Tourismusregionen oder auch was den Zuzug von Arbeitskräften betrifft – wir haben jeden Tag mit verschiedenen Nationalitäten zu tun“, sagt der Polizeipersonalchef. Bei Amtshandlungen – sei es bei normalen Verkehrskontrollen oder bei den Zugüberprüfungen am Brenner – seien die vielsprachigen Kollegen natürlich ein großer Vorteil und dienten der besseren Verständigung. Bei Asylverfahren hingegen werden ausschließlich gerichtlich beeidete Dolmetscher hinzugezogen. Wenn sich Menschen in ihrer Muttersprache unterhalten können, laufe die Kommunikation anders, als wenn sich die Parteien auf Englisch unterhalten müssten – denn das sei meist für beide Seiten die unbefriedigendere Lösung.

Mehrsprachigkeit ist bei der Bewerbung kein Vorteil – gute Deutschkenntnisse sind allerdings Pflicht. Seit 2012 sind unter den Bewerbern jeweils rund 10 % Migranten. (maba)