Versuchsprojekt

Neue Finanzierungsform für Sozialprojekte im Testlauf

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© dpa/Jörg Lange

Die Finanzierung des Versuchsprojektes erfolgt im Vorfeld über eine Stiftung. Der Bund zahlt erst bei Erreichen vorher definierter Ziele.

Wien, Linz – Das Sozialministerium testet eine Finanzierungsform für soziale Projekte. Grundlage dabei: Geld der öffentlichen Hand soll erst dann fließen, wenn ein vereinbartes Ziel erreicht wurde. Das Versuchsprojekt wurde in Linz gestartet. Gewaltbetroffene Frauen sollen dabei in eine existenzsichernde Beschäftigung geführt werden, berichteten Wiener Zeitung und Oberösterreichische Nachrichten am Freitag.

Für das dreijährige Projekt werden 800.000 Euro locker gemacht. Und die kommen vorerst nicht von Staat. Stattdessen übernimmt - nach britischem Vorbild - ein Stiftungskonsortium über einen sogenannten „Social Impact Bond“ die Vorfinanzierung. Die jährliche Verzinsung liegt bei einem Prozent. Im Erfolgsfall bekommt der Investor also mehr, als er hineingesteckt hat.

Projektpartner sind das Frauenhaus Linz und das Gewaltschutzzentrum Oberösterreich. Die Vorfinanzierung übernimmt die Juvat gemeinnützige GesmbH, der Österreich-Ableger der deutschen Benckiser Stiftung Zukunft.

Die Stiftung als Kreditgeber „erlaubt uns, mehr Projekte zu unterstützen“, sagte Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ). Auch spart er Kosten, nämlich 360.000 Euro, die die Betreuung der mindestens 75 Frauen ohne Projekt zusätzlich gekostet hätte. Funktioniert das Modell, „soll der Pilot kein Solitär bleiben“, sagt Hundstorfer - wie hoch das Potenzial philanthroper Geldgeber ist, wollte er nicht beziffern. (APA)