Das Auf und Ab beim Ölpreis im laufenden Jahr
Frankfurt/New York (APA/Reuters) - Ein wachsendes Überangebot bei einer möglicherweise sinkenden Nachfrage haben seit dem Sommer vorigen Jah...
Frankfurt/New York (APA/Reuters) - Ein wachsendes Überangebot bei einer möglicherweise sinkenden Nachfrage haben seit dem Sommer vorigen Jahres die Ölpreise stark unter Druck gesetzt. Noch im Juni 2014 hatte ein Fass (159 Liter) Nordseeöl der Sorte Brent 115,71 Dollar gekostet. Derzeit kostet Öl nicht mal mehr die Hälfte: Der Preis nähert sich der 40-Dollar-Marke.
Ein Grund für das Überangebot ist der Schieferölboom in den USA. Ein anderer ist die Förderpolitik der OPEC, die anders als in früheren Jahren den Preis nicht durch die Senkung von Fördermengen stützten will.
Im Folgenden die wichtigsten Preis-Meilensteine für Brent im laufenden Jahr.
7. Jänner 2015 - Der Brent-Preis fällt zum ersten Mal seit Mai 2009 unter 50 Dollar je Fass.
13. Jänner 2015 - Mit 45,19 Dollar erreicht Brent den niedrigsten Stand seit März 2009. Damit nähert er sich dem im Sog der Finanzkrise im Dezember 2008 erreichten Tief von 36,20 Dollar. Das war so wenig wie zuletzt im Juli 2004.
3. Februar 2015 - Spekulationen auf einen massiven Rückgang des Überangebots an Öl treiben den Preis für Brent wieder über 55 Dollar.
6. Mai 2015 - Export-Ausfälle in Libyen schüren Spekulationen auf einen Versorgungsengpass: Der Ölpreis steigt bis auf 69,63 Dollar.
3. Juli 2015 - Ein Bericht über den neuerlichen Anstieg von Ölbohrungen in den USA setzt den Preis erneut unter Druck: Brent fällt bis auf knapp 60 Dollar. Am darauffolgenden Montag, den 6. Juli, sinkt der Preis wieder klar unter die 60-Dollar-Marke.
3. August 2015 - Erstmals seit Jänner rutscht Brent wieder unter die 50-Dollar-Marke. Auslöser ist ein Rekordanstieg der Ölproduktion der OPEC-Länder im Juli.
24. August 2015 - Aus Sorgen vor einer deutlichen Abkühlung der chinesischen Wirtschaft machen Anleger einen großen Bogen um Öl. Brent verbilligt sich um bis zu 6,5 Prozent auf 42,51 Dollar. Damit kostet Brent so wenig wie zuletzt im März 2009, als der Preis einen Tiefstand von 41,30 Dollar erreichte.
7. Dezember 2015 - Nachdem die OPEC am Freitag ihre Förderpolitik bestätigt hat und in der Abschlusserklärung nicht einmal mehr eine Zahl für die Obergrenze der Produktion auftaucht, gehen die Notierungen noch tiefer in die Knie: Brent fällt um 2,9 Prozent auf 41,77 Dollar (38,31 Euro) und ist damit so billig wie zuletzt am 12. März 2009.