Internationale Pressestimmen zum Syrien-Konflikt
London/Rom (APA/dpa) - Europäische Zeitungen schreiben am Donnerstag zum Syrien-Konflikt:...
London/Rom (APA/dpa) - Europäische Zeitungen schreiben am Donnerstag zum Syrien-Konflikt:
„Guardian“ (London):
„In Syrien müssen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass der Staat ohne (Präsident) Baschar al-Assad weiterbestehen kann. Minderheiten brauchen Schutzgarantien, besonders die Gemeinschaft der Alawiten, zu der die Familie Assad gehört. Bei den diplomatischen Verhandlungen muss sichergestellt werden, dass eine Regelung eines politischen Übergangs einen Verbleib Assads an der Macht ausschließt. Der Islamische Staat (IS) ist der Feind, und Assad ist das Problem. Solange er bleibt, solange wird auch der IS bleiben, und so wird der Terror nur zunehmen.“
„Il Messaggero“ (Rom):
„Man riskiert, nicht weit zu kommen, wenn man nicht den Mut hat anzuerkennen, dass der Verbleib von Baschar al-Assad im Präsidentenpalast unverzichtbar ist, um eine Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten zu verhindern (...) Das Dröhnen der Schlachthörner ist nutzlos, wenn man nicht das strategische Ziel vor Augen hat, die Stabilität der Staaten zu sichern. Das ist etwas, das weit über das Kräftemessen zwischen Sunniten und Schiiten, Iranern und Saudis hinausgeht. Europa und die Vereinigten Staaten müssen zu einer Politik des „State building“ zurückkehren. Die internationale Politik der Amerikaner, Engländer und vor allem der Franzosen der letzten Jahre hat schwere Schäden in einst soliden Nationen angerichtet, wie dem Irak, Libyen und Syrien. Sie war ein Fehler, weil der Westen vor allem, stabile Gesprächspartner braucht.“