Champions League

Arsenal feierte nach Aufstieg den „Griechischen Gott Giroud“

Hattrick-Held Olivier Giroud durfte zur Belohnung den Matchball mit nach Hause nehmen.
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Auch Stadtrivale Chelsea hatte Grund zum Jubeln. Startrainer Jose Mourinho sitzt bei den „Blues“ nach dem Gruppensieg wieder fester im Sattel.

London – Nach dem blamablen Aus von Manchester United haben Arsenal und Chelsea in der Champions League den ramponierten Ruf der englischen Premier League wieder einigermaßen hergestellt. Das Duo sorgte mit klaren Erfolgen am Mittwochabend dafür, dass die teuerste Liga der Welt im Frühjahr wie Spanien mit drei Vertretern in der K.o.-Runde dabei ist. Bereits zuvor qualifiziert war Manchester City.

Vor allem Arsenal schaffte beim 3:0 gegen Olympiakos Piräus ein bemerkenswertes Comeback. Nach drei Niederlagen in den ersten vier Spielen standen die „Gunners“ vor dem Aus. In Piräus musste ein klarer Sieg her, um hinter dem FC Bayern noch Platz zwei zu buchen - den schafften die Nordlondoner schlussendlich dank Olivier Giroud.

Der wuchtige Franzose erzielte in Piräus alle drei Tore (29., 49., 67./Elfmeter) und ersparte Arsenal damit das erstmalige Verpassen der K.o.-Phase seit 1999. Seinem Landsmann und Trainer Arsene Wenger ersparte Giroud ungemütliche Analysen. Arsenals nicht unumstrittener Langzeitrainer pries die „perfekte Vorstellung“ seines Angreifers und hielt fest: „Wir haben schon vorher gesagt, dass es die große Flucht nach vorne sein kann.“

Wenger: „Vielleicht ein glückliches Jahr für uns“

Nicht viele hätten Arsenal eine solche zugetraut, betonte Wenger. „Wir haben bewiesen, dass wir ein echtes Team sind“, meinte der Elsässer. Nachdem die auch in der Premier League als Zweiter mitten im Titelrennen steckenden Londoner in den vergangenen fünf Jahren jeweils im Achtelfinale der Königsklasse ausschieden, sah Wenger dies auch als gutes Omen: „Vielleicht ist es ein glückliches Jahr für uns in der Champions League, wer weiß?“

Für den in der Meinung der Fans zuvor nicht hoch stehenden Giroud war es sein erster Triplepack im Arsenal-Trikot. Der von der Boulevardzeitung „The Sun“ zum „Griechischen Gott“ geadelte französische Teamstürmer war nach Schlusspfiff dementsprechend euphorisiert. „Ich denke, dieses Jahr haben wir qualitativ und quantitativ eine bessere Mannschaft als in den vergangenen Jahren“, meinte der 29-Jährige.

Das Hoffen und Bangen wurde belohnt: Jose Mourinho und der FC Chelsea stehen im Champions-League-Achtelfinale.
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Neben Wenger durfte auch sein Erzfeind an der Seitenlinie durchatmen. Jose Mourinho führte Chelsea trotz eines hartnäckigen nationalen Tiefs ins Achtelfinale. Beim 2:0 gegen seinen Ex-Verein FC Porto waren die „Blues“ kaum gefährdet und schafften am Ende als Gruppensieger den Aufstieg. Bei der Auslosung am Montag in Nyon werde seine Mannschaft dennoch als Wunschlos gelten, vermutete Mourinho.

„Jeder Gruppenzweite wird entweder uns oder Zenit St. Petersburg wollen“, sagte der von den Fans gefeierte Portugiese. Der Druck auf ihn war nach dem blamablen 0:1 gegen Bournemouth spürbar angestiegen. Ein frühzeitiges Scheitern auf der europäischen Bühne würde der russische Club-Eigentümer Roman Abramowitsch kaum mehr tolerieren, wurde in England spekuliert.

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Porto spielte Chelsea in die Karten

Für den Premier-League-Meister begann die Partie aber nach Wunsch: Portos Ivan Marcano unterlief ein Eigentor zum 1:0 (12.). „Da hatten wir das klein bisschen Glück, das wir in der Liga nicht haben“, meinte Mourinho. Brasiliens Teamspieler Willian besorgte mit einem platzierten Schuss kurz nach der Pause (52.) die Vorentscheidung. Chelsea konnte am Ende Kräfte sparen. Auch 2012 beim bis dato einzigen Champions-League-Triumph war Chelsea in der Liga unterdurchschnittlich unterwegs gewesen.

An vorderster Front stemmte sich an der Stamford Bridge einer auffällig gegen die Krise, der seit Wochen im Mittelpunkt der Kritik steht. Diego Costa rackerte wie in besten Tagen, allein der Torerfolg blieb Spaniens auch wieder als Provokateur auffallenden Teamstürmer verwehrt. Vor dem 1:0 scheiterte Costa alleine vor Porto-Schlussmann Iker Casillas, der Abpraller fand jedoch den Weg ins Gehäuse. Mourinho ortete mangelndes Selbstvertrauen beim gebürtigen Brasilianer, war diesbezüglich aber zuversichtlich: „Die Tore bei ihm werden kommen.“ (APA)

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