„Flüchtlinge“ zum „Wort des Jahres“ 2015 in Deutschland gekürt
Der Begriff „Flüchtlinge“ hat laut Jury das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben dieses Jahr besonders geprägt.
Wiesbaden – „Flüchtlinge“ ist in Deutschland zum Wort des Jahres 2015 gekürt worden. Es sei stark im deutschen Wortschaft verankert und stehe für das zentrale Thema, begründete die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden am Freitag die Entscheidung. Die Jury hatte aus rund 2500 Vorschlägen einen Begriff gewählt, der das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben eines Jahres sprachlich besonders bestimmt hat.
Auf Rang zwei landete „Je suis Charlie“, der weltweite Solidaritätsslogan nach dem Terroranschlag am 7. Januar auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ in Paris. Auf Rang drei folgte „Grexit“, das Wortgebilde für die Diskussion um einen Austritt des krisengeschüttelten Griechenland aus der Eurozone.
2014 war die Berliner „Lichtgrenze“ zum Mauerfall-Jubiläum das Wort des Jahres. Den sprachlichen Nerv der Zeit hatten in den Jahren zuvor - nach dem Urteil der Jury - die Abkürzung GroKo (2013), die Rettungsroutine (2012) und der Stresstest (2011) getroffen.
Die Jury der Wiesbadener Sprachforscher hat zehn Wörter oder Wendungen, die den sprachlichen Nerv in den vergangenen zwölf Monaten am meisten getroffen haben, auf ihre Hitliste gestellt:
1. Flüchtlinge
2. Je suis Charlie
3. Grexit
4. Selektorenliste
5. Mogel-Motor
6. durchwinken
7. Selfie-Stab
8. Schummel-WM
9. Flexitarier
10. Wir schaffen das!
(dpa)