Klima-Gipfel - Parteien und NGO vorsichtig erfreut
Wien/Paris (APA) - Vorsichtig erfreut haben Umweltsprecher und Umweltschutzorganisationen auf das in Paris beschlossene Abkommen reagiert. S...
Wien/Paris (APA) - Vorsichtig erfreut haben Umweltsprecher und Umweltschutzorganisationen auf das in Paris beschlossene Abkommen reagiert. SPÖ-Umweltsprecher Hannes Weninger bezeichnete den Beschluss als „Jahrhundertchance“. Der WWF sah überhaupt den Anfang vom Ende des Kohle- und Erdölzeitalters.
„Der Klimawandel hat ein neues Bewusstsein dafür geschaffen, Ressourcen zu schonen, nicht weiter auf Kosten anderer zu leben und die Lebensqualität global zu bewerten“, freute sich Weninger. Das Ziel, den Anstieg der Erderwärmung deutlich unter zwei Grad Celsius zu bringen, die Energieproduktion weltweit in Richtung erneuerbarer Energie umzubauen und die ärmsten Staaten auf diesem Weg massiv zu unterstützen, bezeichnete Weninger als „Win-Win-Situation“ für die gesamte Menschheit. „Der Klimavertrag ist eine gute Basis für eine neue Qualität des globalen Zusammenlebens und Wirtschaftens. Jetzt liegt der Auftrag an die Politik, die Wirtschaft und an jeden Einzelnen auf dem Tisch, die Welt nicht hemmungslos auszubeuten, sondern mit intelligentem und effizientem Technologieeinsatz umweltfreundlich zu gestalten“, so der Umweltsprecher.
Die Umwelt- und Klimasprecherin der ÖVP im Europäischen Parlament, Elisabeth Köstinger, zeigt sich „vorsichtig optimistisch“ über den Abschluss eines verbindlichen internationalen Klimaabkommens beim Weltklima-Gipfel in Paris. „Das Gipfelergebnis trägt eindeutig eine europäische Handschrift. Jetzt muss sichergestellt werden, dass sich tatsächlich ausnahmslos alle an die Vereinbarungen halten. Der Klimawandel kann ausschließlich global bekämpft werden, denn auch die Auswirkungen machen nicht an Ländergrenzen halt“, so Köstinger.
Für den WWF war das beschlossene Abkommen „ein großer Fortschritt für die Menschheit, aber noch nicht der finale Durchbruch“. Das Abkommen würde erstmals alle Staaten in die Klimaschutz-Pflicht nehmen und sende auch ein klares Zeichen, dass Waldschutz unerlässlich ist, um die globale Temperaturerwärmung unter der kritischen 1,5 Grad-Schwelle zu halten. Alle Länder seien nun aufgefordert, sofortige Maßnahmen zur Reduktion ihrer Treibhausgase und zum Waldschutz sowie zum nachhaltigen Landmanagement einzuleiten. „Das Glas ist jetzt nicht mehr leer, sondern endlich halb voll. Es ist nun der Rahmen gesetzt, die wissenschaftlichen Grundlagen sind anerkannt und die Methoden für effektiven Klimaschutz sind beschlossen. Damit sind die Schienen in Richtung Ausstieg aus den fossilen Energien und für den Schutz der Wälder gelegt“, sagte WWF-Energiereferent Karl Schellmann.