Denver und Carolina spielen um Super Bowl 50
Panthers-Quarterback Cam Newton lief zwei Mal in die Endzone und warf zwei Touchdown-Pässe. Im 17. Aufeinandertreffen mit Tom Brady setzte sich Peyton Manning zum sechsten Mal durch und zog zum vierten Mal in den Super Bowl ein.
Washington - Die Denver Broncos und Carolina Panthers spielen am 7. Februar (8. Februar, 0.30 MEZ/live Puls 4) im kalifornischen Santa Clara um die 50. Super Bowl der National Football League (NFL). Die Broncos feierten am Sonntag im Halbfinale einen 20:18-Heimsieg über Titelverteidiger New England Patriots, anschließend fertigte Topfavorit Carolina vor eigenem Publikum die Arizona Cardinals 49:15 ab.
Im Final-Duell der beiden besten Mannschaften der American Football Conference (AFC) führte Denver zur Pause unter anderem durch zwei Touchdowns von Tight End Owen Daniels 17:9. Die Entscheidung fiel zwölf Sekunden vor Spielende, als New England nach einem Touchdown von Rob Gronkowski bei einem 18:20-Rückstand den anschließenden Zwei-Punkte-Versuch (Conversion) nicht verwertete und damit keine Verlängerung erzwang.
Im 17. Aufeinandertreffen der Superstar-Quarterbacks Peyton Manning und Tom Brady setzte sich Denvers Spielmacher damit zum sechsten Mal durch. Manning gelangen zwei Touchdown-Pässe. Brady erzielte mit seinen Pässen zwar einen Raumgewinn von insgesamt 310 Yards, allerdings unterliefen dem 38-jährigen Ehemann von Supermodel Gisele Bündchen auch zwei Interceptions (abgefangene Pässe).
„Dieser Sieg war irgendwie so, wie die gesamte Saison - nicht leicht. Aber es ist ein süßer Sieg an einem schönen Tag“, meinte Manning.
Denver steht damit zum achten Mal im NFL-Endspiel und peilt nach den Super-Bowl-Triumphen 1998 und 1999 den dritten Titel an. Manning gelang es als erstem Quarterback der Liga-Geschichte, zwei Teams zweimal ins Endspiel zu führen. 2007 hatte er mit den Indianapolis Colts gewonnen, 2010 (Colts) und 2014 (Denver) jeweils verloren. Manning will nun den bisher schlechtesten Grunddurchgang seiner Karriere mit dem zweiten Titelgewinn vergessen machen.
Newton überragte bei Carolina
So spannend das erste Halbfinale verlief, so einseitig war das zweite um den Titel in der National Football Conference (NFC). Angeführt vom überragenden Quarterback Cam Newton führte Carolina die Gäste aus Arizona phasenweise vor. Der 26-jährige Spielmacher der Panthers gilt nach einer überragenden Saison als Favorit auf die „MVP“-Auszeichnung, die der wertvollste NFL-Spieler der Saison erhält.
„Was soll ich über Cam sagen? Das ist seine Welt. Er ist der MVP. Ich nenne ihn Obama. Ich bin einfach nur froh, dass er in meinem Team spielt. Er macht erstaunliche Dinge“, lobte Panthers-Routinier Charles Johnson seinen Quarterback in den höchsten Tönen. Gegen Arizona zeigte Newton einmal mehr die ganze Palette seiner Fähigkeiten, bereitete zwei Touchdowns vor und trug den Football zweimal selbst in die Endzone. „Ich will kein Lob, das war ein Team-Sieg. Unser Weg ist noch nicht zu Ende“, betonte Newton. Der 1,96 m große Modellathlet ist eine Art Gegenentwurf zu Manning: ein athletischer Quarterback moderner Prägung, der nicht nur mit seinem Arm, sondern auch mit seinen flinken Beinen als Läufer gefährlich ist.
Neben Newton überragte Carolinas Defensive, die vier Würfe von Cardinals-Quarterback Carson Palmer abfing und zudem zwei weitere Male in Ballbesitz kam, als sie den Gästespielmacher zu Boden riss. Die Panthers, die in dieser Saison erst ein Spiel verloren haben, stehen zum zweiten Mal im Endspiel nach der Super-Bowl-Niederlage im Jahr 2004 (29:32 gegen die Patriots) - und gelten bei den Buchmachern als Favorit. (APA, dpa, Reuters)