Ein Diplom von vier Hochschulen
Am MCI startet heute offiziell eine zweijährige Ausbildung für Gesundheitsökonomie, die international Aufmerksamkeit erregt. Und welche die Studierenden an vier Hochschulen führt.
Innsbruck –Bologna, Rotterdam, Oslo und Innsbruck in nur vier Semestern. Ideal für Studierende, die nicht nur während ihrer Hochschulausbildung herumkommen wollen, sondern auch danach im Berufsleben über die Grenzen hinweg arbeiten wollen.
Am Management Center Innsbruck fällt heute der offizielle Startschuss für den „European Master in Health Economics and Management“, der mit einem Joint Degree abschließt. Das heißt: Die Studierenden können auf das Wissen und die Einrichtungen von vier Hochschulen zugreifen, und das sind in diesem Fall durchaus namhafte Institutionen. „Zuerst hat 2009 die Erasmus Universität Rotterdam Interesse an unserem englischsprachigen Studium zu Gesundheitsökonomie und -management bekundet“, erzählt der zuständige Departmentleiter am MCI, Siegfried Walch. „Die haben dann die Uni Oslo mitgebracht und 2011 ist noch die Universität Bologna dazugekommen.“ Letztere gilt immerhin als älteste Hochschuleinrichtung Europas. Und wer das Studium abschließt, kann ein Diplom vorweisen, das von allen vier Hochschulen stammt und anerkannt wird.
Drei Jahre lang hat man gemeinsam daran getüftelt und entwickelt. „Anfangs sind wir durchaus mit einer gewissen Naivität drangegangen“, erinnert sich Walch an etliche Hürden, die plötzlich auftauchten. Etwa, dass die Höhe der Studiengebühren in Italien, Norwegen, den Niederlanden und Österreich völlig unterschiedlich ist. Oder die Tatsache, dass ein Master in den Niederlanden nur ein Jahr dauert, dafür aber der Bachelor drei Jahre.
Und nach einem Jahr seien die drei Unis draufgekommen, dass das MCI keine Universität, sondern eine Fachhochschule ist. Weil das MCI seinen Master inzwischen international zertifiziert hatte und damit alles in puncto Qualität und Inhalt auf dem Tisch lag, waren die Bedenken der Unis schnell ausgeräumt. Inzwischen sind alle Prozesse aufeinander abgestimmt, die EU steuerte dafür sogar 330.000 Euro für die Umsetzung bei. „Die Kommission begrüßte es sogar außerordentlich, dass drei forschungsgeleitete Universitäten sich mit einer Fachhochschule zusammengefunden haben“, berichtet Walch.
Wenn heute der offizielle Startschuss fällt, werden deshalb nicht nur Rektoratsmitglieder der Unis von Bologna, Rotterdam und Oslo vertreten sein, sondern auch Vertreter der Weltgesundheitsorganisation WHO, der OECD, international tätiger Pharmaunternehmen und des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger. (sta)