Tiroler Mittelstand will investieren und einstellen
Das Mittelstandsbarometer von EY offenbart ein Ost-West-Gefälle. Die Stimmung unter Tiroler Betrieben ist besser als im Rest Österreichs..
Innsbruck, Wien –Die Tiroler Klein- und Mittelunternehmen (KMU) blicken relativ optimistisch in die Zukunft. Der Geschäftsklimaindex liegt weit über dem Bundesschnitt. Im Allgemeinen ist der Index jedoch im negativen Bereich. Das ergab der Mittelstandsbarometer des Wirtschaftsberaters EY (Ernst & Young). Obwohl die Tiroler KMU bei Konjunkturprognosen pessimistisch seien, bleibe das Vertrauen in das eigene Unternehmen dennoch groß, so auch in Restösterreich. „Die Unternehmen haben viel Selbstvertrauen und Zuversicht ins eigene Unternehmen“, sagt Erich Lehner, verantwortlich für den Mittelstand bei EY. Dies sei aber schon in den vergangenen zehn Jahren so gewesen. Ihre größte Sorge bleibe aber die schwache Wirtschaftsentwicklung. Der Steuerreform stellen sie kein gutes Zeugnis aus, sehen aber keine großen Auswirkungen auf das eigene Unternehmen. Dennoch pochen die Betriebe auf weitere Entlastungen.
Im regionalen Vergleich offenbart die EY-Analyse ein Ost-West-Gefälle. Die aktuelle Geschäftslage bewerten die Vorarlberger Betriebe demnach am besten, auf Rang drei befinden sich die Tiroler. Auf die Frage, wie sich die Geschäftslage in den kommenden sechs Monaten entwickeln werde, erwarten 38 Prozent der Tiroler Unternehmen eine Verbesserung, 54 Prozent glauben, dass die Geschäftslage gleich bleiben wird, und neun Prozent rechnen mit einer Verschlechterung. Im Bundesschnitt rechnen lediglich 32 Prozent mit einer Verbesserung, dafür aber acht Prozent mit einer Verschlechterung. Die allgemeine Wirtschaftslage sehen sowohl die Tiroler als auch die Betriebe österreichweit deutlich negativer. Dennoch planen KMU in Tirol, mehr Geld in Ausrüstung, Maschinen oder Bauten zu investieren. Hier befindet sich Tirol im Bundesländer-Ranking auf der Spitzenposition. Auch bei der Beschäftigungsentwicklung befinden sich die Tiroler Unternehmen auf Rang eins. 33 Prozent der Tiroler Betriebe (23 % im Bundesschnitt) wollen künftig Mitarbeiter einstellen, 59 % rechnen mit gleich bleibender Mitarbeiterzahl und nur acht Prozent rechnen mit weniger Beschäftigten in ihren Betrieben. Im Gegensatz zu Restösterreich haben die Tiroler KMU keine Probleme, Fachkräfte zu finden. EY hat die Unternehmen auch gefragt, ob sie Flüchtlingen Arbeit geben würden. Eine große Mehrheit von 75 % der Tiroler Betriebe würde Flüchtlinge beschäftigen, 25 % hingegen nicht. (sas)