Goller und Kröll: „Stadt Lienz soll bei Kaufhaus-Areal mitsteigern!“
Die Spitze der VP Lienz fordert, dass die Stadt wieder gestaltend in die Diskussion über das Grundstück eingreift. Angedacht werden auch Alternativen zum Kaufhaus.
Von Claudia Funder
Lienz –Es war das erste Pressegespräch der neuen Fraktionsspitze der VP Lienz, die sich nach dem Rücktritt des einstigen Führungstrios formiert hatte. Mit Bedacht erfolgte jede einzelne Äußerung, gleichzeitig präsentierte man große Entschlossenheit, die Partei nach der Wahlschlappe wieder auf Spur zu bringen.
Dass dies nicht von heute auf morgen schaffbar sein wird, ist der künftigen Vizebürgermeisterin Hildegard Goller und dem neuen Klubobmann Alexander Kröll durchaus bewusst. „Die Partei zu festigen und wieder auf ein stabiles Fundament zu stellen, wird Monate dauern“, erklärt Goller.
Aus der Schockstarre nach dem Wahldebakel hat man sich jedoch bereits sichtlich gelöst. Der Blick ist nun entschieden nach vorn gerichtet. „Was vor der Wahl war, kommentieren wir nicht“, stellt das Führungsduo dezidiert klar. Beide sind Neueinsteiger, was – wie sie betonen – Risiken, aber auch Chancen berge: „Wir sind völlig frei im Denken.“
Man freue sich auf die Arbeit im Gemeinderat, die nach dem Verlust der absoluten Mehrheit freilich eine geänderte Herausforderung darstellen wird. Von den bisher elf Mandaten gingen vier verloren. Angepeilt werde nun eine konstruktive Oppositionspolitik.
Und bereits bei ihrem ersten Auftritt ließ das VP-Führungsduo mit einer Forderung aufhorchen: „Bei der Versteigerung des Kaufhausareals soll die Stadt Lienz nicht eine passive Rolle einnehmen, sondern einen aktiven Beitrag leisten“, erklärt Kröll. „Die Stadt soll mitbieten.“ Wie die TT berichtete, wird das Areal bereits am 24. März in Bozen versteigert. Die Zeit drängt also. Ein großes Fragezeichen bleibt jedenfalls die Finanzierung, falls die Stadt tatsächlich mitbieten würde.
Goller und Kröll gehen davon aus, dass BM Elisabeth Blanik (SP) aktiv wird und die VP-Vorschläge von Experten prüfen und durchrechnen lässt. Es gelte auch, betonen sie, noch einmal zu überlegen, ob Lienz ein neues Großkaufhaus überhaupt braucht oder ob es alternative Nutzungsmöglichkeiten für das Grundstück gibt. Man müsse nicht in der bisher verfolgten Denkrichtung bleiben.
Über konkrete Möglichkeiten, die ihnen in diesem Zusammenhang vorschweben, hüllen sich Hildegard Goller und Alexander Kröll vorerst noch in Schweigen.