Kaufmännisches Talent gezeigt
Im abgelaufenen Jahr wurden im Bezirk Reutte 136 Firmen neu gegründet.
Reutte –Kinder entdecken Wirtschaft, kurz „KIWI“, ist Unterricht zum Anfassen. Seit mehreren Wochen beschäftigen sich rund 100 Schüler mit spannenden Fragen wie diesen: Was ist Wirtschaft und wie funktioniert sie? Wie entsteht ein Unternehmen, was ist Umsatz und Gewinn und wie wirkt Werbung?
Kürzlich konnten die Schüler der Volksschulen Ehenbichl und Wängle sowie der Neuen Mittelschulen Vils und Reutte-Untermarkt ihr Wissen in die Praxis umsetzen und in der Wirtschaftskammer Reutte ihr „eigenes“ Unternehmen gründen. Ihre Waren boten die Verkaufstalente an einem der 19 Stände zum Kauf an. Unterstützt wurden sie dabei nicht nur von den Experten der WK Reutte, sondern auch von Schülern der HAK Reutte, ihren Lehrern und Eltern.
Christian Strigl, Obmann der WK-Bezirksstelle Reutte, und Bezirksstellenleiter Wolfgang Winkler waren vom Engagement der Kinder absolut begeistert: „Es ist faszinierend, welche Ideen die Kinder haben und wie sehr sie sich schon im Vorfeld mit der Wirtschaft und dem Unternehmertum auseinandersetzen.“ Am Ende des großen Markttages wurde Bilanz gezogen und der bestdekorierte Verkaufsstand, das kundenfreundlichste Team und die Mannschaft mit dem meisten Umsatz ausgezeichnet. Sieger waren letztlich alle 19 Teams – sie erfüllten die Kriterien der strengen Jury mit Bravour.
WK-Obmann Christian Strigl nutzte den Anlass und präsentierte bei dieser Gelegenheit die tatsächlichen Gründerzahlen im abgelaufenen Jahr: Insgesamt 136 Neugründer wagten 2015 im Bezirk Reutte den Sprung in die Selbstständigkeit. „Das sind um 35 mehr als im Jahr 2014. Das bedeutet frischen Schwung, neue Ideen und Innovationen, moderne Technologien und neue Arbeitsplätze für unseren Bezirk und unseren Wirtschaftsstandort Tirol“, freut sich Strigl.
Die meisten Unternehmen wurden in den Sparten Gewerbe & Handwerk, Handel sowie Information und Consulting gegründet. Dass Tirols Wirtschaft immer weiblicher wird, zeigt sich auch in der geschlechtsspezifischen Auswertung: Mit einem Anteil von 51,9 Prozent haben Tirols Gründerinnen die Nase vorn.
Mut zu Risiko: Die Motivation der Neugründer ist vielfältig. „64 Prozent geben an, dass für sie die freie Zeiteinteilung und Lebensgestaltung im Vordergrund gestanden sind. Sie wollen ihr eigener Chef sein und das Ausmaß an Verantwortung, das sie als Angestellter zu tragen hatten, im eigenen Unternehmen einbringen“, so Strigl. (TT, hm)