In Mils kehrt noch keine Ruhe ein
Thomas Kölli (VP) wurde zum Vizebürgermeister gewählt – wohl mit den Stimmen der FPÖ. Das erbost den „Viererblock“.
Mils –Die VP-Liste „Gemeinsam für Mils“ von BM Peter Hanser wird – trotz Verlusts der absoluten Mehrheit – weiterhin auch den Vizebürgermeister in Mils stellen: Bei der (geheimen) Wahl im konstituierenden Gemeinderat am Mittwochabend entfielen neun Stimmen auf Thomas Kölli (Gemeinsam für Mils), acht auf Christian Pittl (Lebenswertes Mils), den Initiator des parteiübergreifenden Viererblocks, der sich gegen Hanser formiert hatte.
Wie berichtet, hatten sich VP und Viererblock zur „Versöhnung“ nach der Wahl auf ein Arbeitspapier verständigt – und darauf, dass es künftig zwei Vizebürgermeister geben solle. Später sprach sich die Vierergruppe doch gegen einen solchen kostspieligen Zusatzposten aus. Im Endeffekt stellten dann sowohl die Koppelliste als auch die VP Anspruch auf das (einzige) Vizebürgermeisteramt.
Die nötigen Stimmen für Kölli dürften von den drei FPÖ-Mandataren gekommen sein, das bezweifelte nach der Sitzung niemand. Pittl zeigt sich von GR Peter Wurm (FPÖ) jedenfalls menschlich enttäuscht, er wirft ihm „Opportunismus“ vor – schließlich hatte Wurm auch die VP heftig kritisiert, nachdem eine von der FPÖ angebotene Zusammenarbeit nicht zustande gekommen war. Nun habe Wurm als „Brandstifter genau den Frieden zerstört, den wir in der Gemeinde wollten“, meint Pittl. Er sei auch nicht mehr sicher, ob BM Hanser seine Zusagen – was etwa die Obleute in den Ausschüssen betrifft – einhalten werde.
„Der Neustart wird wie geplant durchgeführt“, betont dagegen Hanser, an der vereinbarten Besetzung der Ausschüsse werde sich nichts ändern. Abmachungen mit der FPÖ habe es keine gegeben. Bereits im Gemeinderat hatte Hanser bekräftigt, dass er „Stil und Art der Zusammenarbeit verbessern“ wolle.
„Die Viererliste hat nie das Gespräch mit mir gesucht“, kontert Wurm. Er sieht nach der engen Abstimmung die Einigung zwischen „Block“ und Bürgermeisterliste als „endgültig zerbrochen“ an.
Kritik an Hanser kommt indes auch von Grün-GR Josef Leitner: Hanser hatte als Argument gegen eine mögliche Erweiterung des Gemeindevorstandes auf sechs Personen erklärt, dass es auch in Absam nur fünf Gemeindevorstände gebe. „Das ist einfach unwahr“, ärgert sich Leitner, „in Absam waren es bisher sieben, künftig sechs.“ (md)