„Wasser schafft Tausende Jobs“
Die Industrie kritisiert den Wasserrahmenplan. Wasserkraft soll die wichtigste erneuerbare Energiequelle bleiben.
Wien –Die Industriellenvereinigung (IV) ist der Meinung, dass das Thema Wasser als Jobmotor bisher zu wenig Beachtung gefunden hat und legt deshalb einen ihrer Schwerpunkte heuer auf die Wasserwirtschaft. Im Rahmen eines Pressegesprächs zeigte Peter Koren, IV-Vize-Generalsekretär, die Bedeutung des Wassers für die heimische Wirtschaft auf. So hat das Industriewissenschaftliche Institut (iwi) im Auftrag der IV errechnet, dass die Wasserwirtschaft mit über 118.000 Beschäftigten eine Wirtschaftskraft von 41 Mrd. Euro erzeuge, bei einer Wertschöpfung von rund 10 Mrd. Euro.
Würden neben den direkten auch die indirekten und induzierten Effekte berücksichtigt, sichere die Wasserwirtschaft sogar knapp 430.000 Beschäftigte in der heimischen Wirtschaft ab. Nach diesem Modell steigt die Wirtschaftskraft auf rund 79 Mrd. Euro bei einer Wertschöpfung von über 26 Mrd. Euro.
Koren übte auch Kritik an der Wasserrahmenrichtlinie. Wenn diese zu streng umgesetzt werden sollte, könnte es einen deutlichen Rückgang der Wasserkraftproduktion geben. Es sei nicht sinnvoll, einerseits Wasserkraft zurückzudrängen und andererseits erneuerbare Energien wie Windkraft und Photovoltaik zu forcieren. Koren beklagte, dass die Strompreise für den Wasserkraftausbau nicht attraktiv genug seien. In Deutschland würde es ein Überangebot geben. Dies führe am Markt zu massiven Wettbewerbsverzerrungen.
Die Höheren Technischen Lehranstalten (HTL) nannte Koren standortentscheidend. Würde es keine HTL geben, würde sich der Fachkräftemangel in der Wasserwirtschaft verschärfen, erklärte der Vize-Generalsekretär. „Deshalb setzen wir uns für die Stärkung der HTL ein.“
Zur wasserintensiven Industrie zählen unter anderem die Bereiche Lebensmittel, Papier, Textil und Pharma. Insgesamt würde mehr als ein Drittel der heimischen Industrie in diesen Bereich fallen. Für Herwig Schneider, Chef des iwi, ist das ein Wettbewerbsfaktor für die österreichische Wirtschaft. (sas)