Autowrack soll Disziplin am Steuer stärken
Überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit kostet Leben und das oft auch innerorts. Eine Aktion will sensibilisieren und den Gasfuß einbremsen.
Innsbruck –Die Polizei hat im vergangenen Jahr in Tirol 633.441 Geschwindigkeitsdelikte geahndet. Um wie viel höher die Zahl der nicht erwischten Zu-schnell-Fahrer ist, kann niemand sagen. Schwarz auf weiß aber liegen die Unfallzahlen vor: In den vergangenen zehn Jahren starben wegen zu hoher Geschwindigkeit in Tirol 96 Menschen. Sie ist zudem die zweithäufigste Unfallursache – nach Ablenkungen – überhaupt.
„Wer zu schnell fährt, begeht kein Kavaliersdelikt, sondern gefährdet sich und andere Verkehrsteilnehmer“, betont Gottfried Reremoser von der Abteilung Verkehrsrecht beim Land.
Dabei gehe es keineswegs nur um Hochgeschwindigkeitsraser, sagt die grüne LH-Stellvertreterin Ingrid Felipe. Denn sehr viele der Unfälle – auch tödliche – geschehen innerorts. „Jeder Km/h kann über das Leben eines Kindes entscheiden“, warnt die Verkehrsreferentin. Bei einer Kollision zwischen einem Auto, das mit 50 km/h unterwegs ist, mit einem Fußgänger sterben vier von zehn Fußgängern. „Bei 60 km/h sind es schon sechs“, sagt Reremoser.
Land Tirol und das KfV wollen deshalb für das Thema sensibilisieren und touren dafür im Mai mit einem Autowrack durchs Land. Dazu wurde der Pkw aus 16 Metern Höhe fallen gelassen. „Das entspricht dem Aufprall eines Autos mit 65 km/h“, erklärt Martin Pfanner vom KfV. Begleitet wird die Aktion von einem Demonstrationsvideo, das den Autoabsturz zeigt und welche Kräfte da wirken.
Zudem ruft das KfV Schulen dazu auf, in ihrer Umgebung durch Straßenbeschriftungen und selbst gemalte Tafeln die Lenker dazu zu bringen, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. (sta)