Osttirol

Kosakenverein Lienz stellt sich neu auf

Auch heuer wurde auf dem Kosakenfriedhof der Tragödie an der Drau des Jahres 1945 gedacht.
© Brunner

Der international anerkannte Experte Harald Stadler wurde zum Obmann gewählt. Ihm geht es um viel mehr als bloß um die Fortsetzung einer Tradition.

Von Claudia Funder

Lienz –Am Samstag wurde am Kosakenfriedhof in der Lienzer Peggetz zum Gedenken an die Tragödie an der Drau vor 71 Jahren geladen. Die ansprechende Feier fand unter Beteiligung zahlreicher kirchlicher Würdenträger, Traditionsverbände und Vertreter aus Politik und Wissenschaft statt. Bereits vorher wurde der Tragödie beim Pannwitz-Kosakenstein in Tristach gedacht. Morgen Mittwoch, 1. Juni, lädt die Russisch-Orthodoxe Kirche erneut zu Veranstaltungen auf den Kosakenfriedhof (11 Uhr) und zum Pannwitz-Kosakenstein in Tristach (10 Uhr).

Neu aufgestellt hat sich indes der „Verein zum Gedenken an die Lienzer Kosakentragödie vom 1. Juni 1945“. Diesen gibt es seit den 50er-Jahren, um die Erinnerung an die Geschehnisse wachzuhalten. 2002 war der Zeitzeuge Michael Rainer zum Obmann gewählt worden. Dieser stellte sich nun aufgrund seines fortgeschrittenen Alters nicht mehr der Wahl, ist fortan aber Ehrenobmann.

Harald Stadler ist neuer Obmann des Kosakenvereins.
© Funder

Der international besetzte Kreis wählte nun den renommierten Kosakenexperten und gebürtigen Lienzer Harald Stadler, Leiter des Instituts für Archäologien der Uni Innsbruck, zum neuen Obmann, seine Stellvertreter sind Philipp Lehar aus Wattens und Eugen Martinjuk aus Hannover.

Harald Stadler befasst sich seit 2002 intensiv mit der Thematik. Vor allem ihm ist es zu verdanken, dass das Bild der Tragödie immer klarer wurde. Bloßes Erinnungsdenken war ihm stets viel zu wenig. „Ich möchte den Verein auf breitere Füße stellen“, sagte Stadler nach der Wahl. Er will den internationalen Austausch und den Generationendialog forcieren, junge Leute an das Thema heranführen, die Pfadfinder mit ins Boot holen, die Homepage zu neuem Leben erwecken und die wissenschaftliche Arbeit weiter vorantreiben. „Es geht um viel mehr, als nur die Tradition fortzusetzen“, so Stadler, der auch die Schaffung eines Erinnerungsdienstes für Zivildiener in Lienz andenkt.

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Catharina Oblasser

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