Landespolitik

Land und Stadt wollen mehr als nur hoch hinaus

Mit der Verwandlung des Hilton-Hotels in ein „Tirol Haus“ ist es nicht getan: Eine Studie soll das Potenzial des „Quartiers Salurner Straße“ aufzeigen.

Von Manfred Mitterwachauer

Innsbruck –Es gibt mit Sicherheit schönere Ecken in Innsbruck als jene an der Salurner Straße und der Leopold­straße. Dort, wo die Triumphpforte die Touristen und das Casino die Spielfreudigen anlockt, ist die Anziehungskraft zum Verweilen eine bescheidene. Außer man ist Gast im zentralen Hilton-Hotelhochhaus. Doch dieses ist durch ein umfassendes Immobilien-Dreiecksgeschäft (siehe Factbox) spätesten­s 2018 an diesem Standort Geschichte, die TT berichtete mehrfach. Anstelle des Hotels soll mit dem „Tirol Haus“ des Landes eine Verwaltungshochburg entstehen.

Doch ein fassaden­technisch aufgehübschter Turm ist der Stadt und offenbar auch dem Land zu wenig. Bereits heut­e soll der Stadtsenat grünes Licht für eine Potenzialstudie für eine „Quartiers­entwicklung Salurner Straße“ geben. Eine Studie, die Land und Stadt gleichermaßen in Auftrag geben. Die Kosten von 82.000 Euro soll die Stadt vorfinanzieren, das Land refundiert die Hälfte.

Demnach werden die vier Architekturbüros Manfred Gsottbauer und Peter Lorenz sowie die Arbeitsgemeinschaften Rainer Köberl/Mario Ramoni und Delugan-Meissl/Bosshard & Luchsinger für diese Potenzialstudie eingeladen. Als externer Berater dient Hans-Peter Machné, der bereits für die Machbarkeitsstudie des Tirol Hauses im Hilton-Turm verantwortlich zeichnete. Auch wenn das hinsichtlich seiner städte­baulichen Chancen zu untersuchende Areal mit dem Geviert Salurner Straße, Adamgasse, Heiliggeiststraße und Leopoldstraße begrenzt ist, so umfasst die eigentliche „Quartiersentwicklung“ nur das Casino samt Vorplatz, das Hotel, sowie das vorgelagerte und ineinander teilverwoben­e „Haus der Industrie“.

Egal, für welche Lösung einer städtebaulichen Neuordnung sich Land und Stadt letztlich als Grundlage noch auszuschreibender Architekturwettbewerbe entscheiden werden – vorgegeben ist, dass der Hochhaus­umbau als Erstes umgesetzt wird und durch ein geändertes Umfeld nicht eingeschränkt werden darf. Ansonsten dürfte munter drauflosgeplant werden können. Tabus soll es keine geben. Ein­e Übersiedlung des Casinos im Planungsbereich, die Um- und Neunutzung von Flächen sowie eine (Teil-)Verbauung des Casino-Vorplatzes – all das soll möglich sein, heißt es.

Zentral für alle Planspiel­e sei aber das „Haus der Indus­trie“, bestätigt auch BM Christine Oppitz-Plörer gegenüber der TT. Die Eigentumsverhältnisse dort seien vielfältig: Tiwag, Tigas, Grazer Wechselseitige, Industriellenvereinigung und mehr. Erst wenn Stadt und Land darüber die restlose Verfügungsgewalt haben, können allfällige Plän­e auch umgesetzt werden.

LH Günther Platter betonte gestern den „absoluten Mehrwert“ des einstigen Immo-Deals für beide Seiten: „Es ist ganz in meinem Sinn, dass mit der Potenzialstudie die Entwicklungsmöglichkeiten der unmittelbaren Umgebung des Tirol Hauses dargestellt werden.“ Ein Ergebnis soll im Sommer 2016 vorliegen.

Für Sie im Bezirk Innsbruck unterwegs:

Michael Domanig

Michael Domanig

+4350403 2561

Verena Langegger

Verena Langegger

+4350403 2162

Renate Perktold

Renate Perktold

+4350403 3302

Verwandte Themen