Braunbär hinterließ in Osttirol seine Spuren
Erstmals seit 2009 ist ein Braunbär in Osttirol unterwegs. Im Bereich Rannenberg/Spitzenstein liegt eine Meldung über ein gerissenes Schaf vor. Zudem könnten mehrere Tiere abgängig sein.
Innsbruck, Lienz – Man weiß nicht, woher er kam. Und man weiß nicht, wohin er ging. Aber die Spuren sind eindeutig. Im Gebiet zwischen dem Gail- und dem Drautal in Osttirol war oder ist ein Braunbär unterwegs. Dafür gibt es zwei Beweise. Ein am Sonntag geschossenes Foto einer Bärenspur im Schnee. Und eine Meldung über ein gerissenes Schaf im Almgebiet Rannenberg/Spitzenstein. Zudem fehlen weitere Schafe. Auch sie könnten abgängig sein.
„Das muss aber nicht unbedingt mit dem Bären zu tun haben. Das Gelände dort ist relativ unwegsam und die Tiere erst seit Kurzem auf der Alm. Man konnte sie im ersten Moment jedenfalls nicht finden“, sagt Martin Janovsky, Bärenexperte des Landes. „Es deutet derzeit nichts darauf hin, dass der Bär auffällig wäre“, erklärt Janovsky. Um welchen Bären es sich handelt, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden.
Allgemeine Verhaltensregeln im Bärengebiet:
www.tirol.gv.at/baerenratgeber
Weder aus Kärnten noch aus Südtirol hatte sich ein Bärenbesuch irgendwie angekündigt. Dementsprechend überraschend ist die Sichtung des Tieres. Zuordnen kann man die ein paar Tage alten Spuren aber nicht. „Es ist natürlich möglich, dass ein Tier völlig unbemerkt weite Strecken zurücklegt“, sagt Janovsky.
Den Tierhaltern in dem betroffenen Gebiet wird empfohlen, verstärkt nach ihrem Almvieh zu sehen. Nachweislich durch Bär oder Wolf verursachte Schäden an Weidevieh sind durch die Haftpflichtversicherung des Jägerverbandes abgedeckt. Zuletzt wurde in Osttirol im Jahr 2009 in Außervillgraten ein aus dem Trentino eingewanderter, damals dreijähriger männlicher Braunbär gesichtet. Im April dieses Jahres wurde ein Bär in Nauders nachgewiesen. (TT, mw)