Obernberger-See-Refugium steht vor der Genehmigung
Die Bezirkshauptmannschaft Innsbruck dürfte in den nächsten Tagen einen positiven Naturschutzbescheid für das umstrittene Hotelprojekt erlassen.
Obernberg –Die Bezirkshauptmannschaft Innsbruck hat bereits im Sommer 2013 einen positiven Naturschutzbescheid für das geplante Hotelvorhaben der Familie Stocker am Obernberger See erlassen, das den bestehenden Alpengasthof am Obernberger See ersetzen soll. Ein Jahr später hat das Landesverwaltungsgericht die Entscheidung gekippt und an die Bezirkshauptmannschaft zurückverwiesen. Schon seit sechs Jahren wird um das Natur-Refugia-Projekt mit teilweise vergrabenen Wohntanks gerungen. Stellvertretend für die Kritiker betont die Landesumweltanwaltschaft, dass die eingereichte Planung nicht geeignet sei, den derzeit am Obernberger See vorhandenen Erholungswert auch in Zukunft sicherzustellen. Gleichzeitig werden durch die Bauarbeiten und die Errichtung von Hauptgebäude mit Gaststätte sowie der Wohncontainer massive Beeinträchtigungen des Naturdenkmales Obernberger See befürchtet.
In den vergangenen Wochen hat die BH Innsbruck über den neuerlichen Genehmigungsantrag verhandelt und im Wesentlichen wurden dieselben Argumente vorgetragen. Zuletzt hatte sich ein Gestaltungsbeirat mit den Hotelplänen befasst und eine Expertise dazu dem Obernberger Bürgermeister Josef Saxer am Mittwoch übermittelt. Über den Inhalt gibt es noch keine Aussagen. Aber unabhängig davon dürfte die Bezirkshauptmannschaft wie schon vor drei Jahren jetzt grünes Licht für das Hotelvorhaben geben. Laut Informationen der TT wird der positive Naturschutzbescheid in den nächsten Tagen erlassen. Doch das wird wohl nur der Startschuss für eine weitere Runde sein, neuerliche Einsprüche sind nämlich zu erwarten. Dann ist wieder das Landesverwaltungsgericht am Zug.
Die Umweltanwaltschaft kündigt für den Fall einer Genehmigung eine Prüfung an. Ihre Stellungnahme war auch diesmal negativ, ein Einspruch ist deshalb wahrscheinlich. (pn)