Häupls Vertrauter managt Partei
Der Tiroler Georg Niedermühlbichler wird neuer SPÖ-Bundesgeschäftsführer.
Wien –In der SPÖ-Zentrale in der Wiener Löwelstraße wird künftig ein ausgesprochener Parteimanagement-Profi den Ton angeben. Georg Niedermühlbichler, der vergangenen Herbst als Landesgeschäftsführer der Wiener Stadtpartei trotz des vorherrschenden Flüchtlingsthemas den Wahlsieg sicherte, ist nun interimistischer Bundesgeschäftsführer.
Der bisherige SPÖ-Geschäftsführer Gerhard Schmid hat gestern um Freistellung von seinen Aufgaben gebeten – nach Berichten der TT und anderer Medien, dass der Wechsel von Niedermühlbichler von der Landespartei auf die Bundesebene bereits fix sei. Der Abschied sei nichtsdestotrotz „in bestem Einvernehmen“ über die Bühne gegangen, das Ersuchen von Übergangs-SPÖ-Chef Michael Häupl „mit großem Dank und Wertschätzung angenommen“ worden, schrieb Schmid in einer Aussendung.
Schmid wechselte erst im Juni 2015 in die rote Parteizentrale, zuvor war der Wiener stellvertretender Kabinettschef und langjähriger politischer Wegbegleiter von Ex-Kanzler und Ex-SPÖ-Chef Werner Faymann. Seit dieser Mitte Mai von seinen Ämtern zurücktrat, wurde über eine Ablöse Schmids spekuliert. Gestern war es dann so weit. Er mache „dem neuen Team Platz“, erklärte der Doktor der Politikwissenschaft.
Mit Niedermühlbichler, einem gebürtigen Tiroler, übernimmt nun ein Vertrauter des mächtigen Wiener SPÖ-Chefs Häupl das Ruder. Den außerordentlichen Parteitag am 25. Juni, bei dem Christian Kern zum SPÖ-Vorsitzenden gewählt wird, bereitet er ohnehin bereits vor.
Übernimmt Niedermühlbichler das Parteimanagement endgültig, erwarten ihn riesige Baustellen. Denn die altehrwürdige Parteizentrale gilt sowohl personell als auch finanziell als ausgehungert. Die von ihm begonnene Programm- und Organisationsreform sieht Ex-Parteimanager Schmid zumindest „auf Schiene“. Er wünschte Niedermühlbichler jedenfalls „viel Erfolg“ für seine neue Aufgabe. (ritz)