Konflikte

Mehr als 120 Festnahmen bei Bauernprotesten in Kolumbien

Die Proteste in Kolumbien weiten sich immer mehr aus.
© AFP

Wegen der Armut vieler Kleinbauern kommt es in Kolumbien immer wieder zu Protesten.

Bogota – Bei Protesten von Bauern in Kolumbien sind am Freitag mehr als 120 Menschen festgenommen worden. Wie die Polizei mitteilte, wurden 121 Menschen festgenommen und 106 Molotowcocktails beschlagnahmt. Die Festgenommenen hätten eine Straße im Nordosten des Landes blockiert und Autofahrern die Schlüssel abgenommen.

Den Angaben zufolge hatten die Demonstranten ein Auto angezündet, als die Polizei die Blockade aufheben wollte. Die Demonstranten hätten sich „mit Sprengsätzen, Brandsätzen und stumpfen Gegenständen“ zur Wehr gesetzt, erklärte die Polizei.

Seit Montag demonstrierten an mehreren Orten in dem lateinamerikanischen Land Zehntausende Bauern für Landreformen, mehr staatliche Zuschüsse und gegen Freihandelsabkommen. Dabei kommt es immer wieder zu Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften.

Am Freitag versammelten sich an 16 Straßensperren im Land insgesamt 34.000 Demonstranten. Am Donnerstag, als sich mehr als 30.000 Menschen an den Protesten beteiligten, wurden mindestens zwei Menschen getötet und dutzende verletzt. Bei den Demonstranten handelt es sich vor allem um Angehörige der indigenen Bevölkerung und der afrokolumbianischen Minderheit sowie um Landarbeiter.

Wegen der Armut vieler Kleinbauern kommt es in Kolumbien immer wieder zu Protesten. Auch die größte Guerillagruppe des Landes, die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC), wurde in den 60er Jahren im Kampf gegen Großgrundbesitzer gegründet. In dem blutigen Konflikt zwischen linken Rebellen, Paramilitärs, Drogenmafia und Armee wurden seitdem mehr als 260.000 Menschen getötet. Seit 2012 führen die FARC-Rebellen und die Regierung Friedensgespräche in Havanna. (APA/AFP)

Verwandte Themen