Kunst aus 40.000 Blatt Papier

Schlaiten –Bei der Gemeinde Schlaiten denkt man an Schlipfkrapfen und hervorragende Musikanten. Seit der Präsentation des heimischen Bildhauers Sebastian Rainer wird der Ort auch mit Kunst in Verbindung gebracht. Schon bei der Eröffnung der Schau Mitte Mai zeigte die große Anzahl an Gästen starkes Interesse. Die hohe Besucherfrequenz hielt an. „20 bis 25 Kunstfreunde kamen an Ausstellungsnachmittagen in die Galerie“, zeigt sich der Künstler erfreut über das positive Echo. Ein leer stehendes Geschäftslokal war von der Gemeinde in die „Galerie am Dorfplatz“ umfunktioniert worden.

Rainer zeigte ein breites Spektrum seines Schaffens: Holzskulpturen, wie sie beispielsweise von einer Wiener Galerie bei der Kunst- und Antiquitätenmesse in der Wiener Hofburg präsentiert wurden, sowie Bronzearbeiten, mit welchen er in der Schweiz beim Festival der Kleinskulpturen im Alten Bad Pfäfers vertreten war.

Die Rolle des klassischen Bildhauers verlässt Sebastia­n Rainer nie, bei Materialien hingegen lebt er Experimentierfreude aus: Aus Draht, Schamott und Kunststoff modelliert er Figuren. Aus Papier­blättern baut er eine Stele auf. Der Prototyp ist 2,20 Meter hoch und schwerer als eine Holzskulptur in dieser Größ­e. Das Papier wird gepresst, dann wird die Plastik bearbeitet. „Aus 40.000 Einzelblättern besteht das Kunstwerk“, verrät Rainer und scherzt: „Man könnte das Kunstwerk in hundert Jahren aufschrauben und die Blätter als wertvolle, historisch interessante Zeitdokumente benützen.“ Eine drei Meter hohe Stele in dieser Technik wird im Juli bei den Kulturtagen in St. Anton am Arlberg aufgestellt.

Einen künstlerischen Akzent setzte der Bildhauer auch am Platz vor der Galerie. Dort positionierte er die Skulptur „Begegnung“, bestehend aus 8 Stelen aus Lärchenholz. Mit dieser Arbeit war Rainer im Vorjahr bei der „Bad RagARTz Triennale“ in der Schweiz vertreten. (punt)