Bezirk Landeck

Manager des gemeinnützigen Bauträgers WE ausgepfiffen

Oben: Die Dimensionen der geplanten Wohnanlage wurden „verharmlost“, die WE gab den Fehler zu.
© WE

Emotionaler Infoabend zum umstrittenen Zammer Wohnprojekt: Die Anrainer deckten „Bild-Manipulation“ auf, die WE entschuldigte sich.

Von Helmut Wenzel

Zams –Pleiten, Pech und Pannen sind die Begleiter der umstrittenen und mehrmals umgeplanten Zammer Wohnanlage (vier Baukörper, 35 Wohnungen) auf einem Diözese-Grundstück im Ortsteil Unterengere. Dort ist der Siedlungsraum mit Einfamilienhäusern bestückt.

Donnerstagabend war Projektpräsentation im voll besetzten Kultursaal. BM Siggi Geiger hatte den Bauwerber Tiroler Wohnungseigentum GmbH (WE) sowie Anrainer eingeladen. „Wir werden hinters Licht geführt“, macht­en die Anrainer ihrem Ärger Luft. Der Vorwurf war heftig: Die WE hatte vor wenigen Tagen eine Visualisierung (Fotomontag­e) mit der Wohnanlage zur Veröffentlichung freigegeben. Da habe man den Eindruck gewinnen können, dass das Projekt „halb so wild“ und „halbwegs landschaftsverträglich“ sei. „Aber das Bild ist eine glatte Fälschung. Die Dimensionen sind verkleinert worden und nicht in tatsächlicher Größe dargestellt“, zeigten die Anrainer empört auf. Sie sparten nicht mit heftigen Zwischen­rufen und Pfiffen. Derbe Worte fielen, etwa „Manipulation, Frechheit und Sauerei“. Mit „gefälschten Tatsachen“ lasse man sich jedenfalls nicht abspeisen, die WE habe ein glattes Foul begangen.

Die korrigierte Darstellung.
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WE-Geschäftsführer Walter Soier wandte sich an die Anrainer: „Es tut mir leid, da sind Missverständnisse passiert.“ Die WE habe den Auftrag extern vergeben. Dabei habe der Bearbeiter das falsche Grundstück „erwischt“.

Den Vorwurf, wonach die veröffentlichte Visualisierung vorsätzlich freigegeben worden sei, wies Architekt Hanno Vogl-Fernheim vehement zurück. Entstandenes Misstrauen könne er nur bedauern.

Auch der Bürgermeister musste Kritik einstecken: Transparente Informationspolitik zum Wohnprojekt sehe anders aus. „Ich bin vor wenigen Tagen verständigt worden, dass es eine Medienaussendung mit Bild geben wird. Vorher habe ich keine Projektinformation gehabt.“

Den Bebauungsplan könnte der Gemeinderat laut Geiger bis Mitte 2017 beschließen. Wobei es die üblichen Auflagefristen mit Einspruchsmöglichkeiten geben werde.

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