„Arch sah von oben“ auf die Härtesten unter der Sonne
Bei der 29. Auflage des Dolomitenmann ließ sich Team Red Bull als Sieger feiern. Die Gedanken der Extremsportler waren auch bei Hannes Arch.
Lienz – Es war ein Satz, den man gestern in Lienz öfters hörte. Einer. der im Gedächtnis blieb. „Der Hannes schaut uns von oben zu!“ Das war für viele Teilnehmer und Fans gewiss. Der bei einem Helikopterabsturz tödlich verunglückte Extremsportler Hannes Arch war beim 29. Dolomitenmann omnipräsent.
Der gebürtige Steirer war in Lienz ein gern gesehener Gast. Seine Flugshow begeisterte mehrmals die Zuschauer der Dolomitenmann-Stafette. „Hannes hat uns von Anfang an immer unterstützt“, erklärte Mitorganisator Niki Grissmann. Auch für den Hannes wurde gestern gelaufen, geradelt, geflogen und gepaddelt. Team Red Bull rund um Toni Palzer, Paul Guschlbauer, Alban Lakata und Harald Hudetz siegte in 4:07:25,9 Stunden. Als Kajakfahrer Hudetz die Ziellinie auf dem Lienzer Hauptplatz überquerte, war die Stimmung noch emotionaler, noch berührender als in den Jahren zuvor. Man lag sich in den Armen.
„Ich kann’s nicht glauben, wir haben den 29. Dolomitenmann gewonnen“, jubelte Anton Palzer. Der Bayer, eigentlich Skibergsteiger, beendete die Laufstrecke aufs Kühbodentörl (1800 Höhenmeter) als Zweiter hinter Berglauf-Profi Petro Mamu aus Eritrea.
Direkt nach der Übergabe machten sich die Paragleiter auf den Weg ins Tal. Am Landeplatz Dolomitenstadion, wo die meisten der rund 40.000 Zuschauer das Event verfolgten, übergab Paul Guschlbauer mit 15 Sekunden Vorsprung auf Lokalmatador Alban Lakata. Mit dem Mountainbike ging es in Richtung Hochsteinkreuz (1500 m). Lakata übergab mit 26 Sekunden Vorsprung auf Kristian Hynek an Kajaker Harald Hudetz. Im Wasser der Drau mit mehreren Trage- und quälend langen Aufwärtspassagen erreichte Dolomitenmann-Urgestein Hudetz für das Siegerteam das Ziel.
Für das „Wings for Life“-Team paddelte erstmals Ski-Ass Marcel Hirscher. Gemeinsam mit Andreas Goldberger, Wendelin Ortner und Benjamin Karl kam man auf Rang 68 liegend ins Ziel.
„Ich dachte immer, ich habe einen großen Oberarm. Aber das bringt einem hier gar nichts. Ich bin schwer an meine Grenzen gekommen“, sagte Hirscher im Ziel und ließ ein erneutes Antreten offen. „Ich habe den Zeit-Schnitt doch ordentlich nach oben getrieben“, meinte der Salzburger augenzwinkernd. Organisator Werner Grissmann würde ihn freilich gerne bei der Jubiläumsauflage begrüßen, denn: „Nächstes Jahr wird’s noch härter, steiler, geiler!“ (ben)
29. Dolomitenmann in Lienz:
1. Red Bull 4:07:25,9 Std., 2. Pure Encapsulations 4:09:13,4; 3. Kleine Zeitung, Panaceo, Martina Sportswear 4:11:33,1; 4. Vita Life 4:17:15,0; 5. Kolland Topsport International 4:18:22,5. Weitere Ergebnisse: www.dolomitenmann.com