Osttirol

Projekt Osttiroler Tierheim verlässt die Warteschleife

Was lange währt, wird endlich gut: Josef Pedarnig, Christine Zangerl, BM Elisabeth Blanik und BM Josef Mair (v. l.) gaben gestern – sichtlich erfreut – den baldigen Baustart bekannt und präsentierten die Bausteinaktion.
© Funder

Die lang ersehnte Unterkunft für herrenlose Schützlinge wird noch heuer errichtet. Ab Mitte 2017 ist die Container-Übergangslösung Geschichte.

Von Claudia Funder

Lienz –Es schien ein Kampf gegen Windmühlen zu sein. Seit Jahren bemühte sich der Osttiroler Tierschutzverein um eine Bleibe für entlaufene, ausgesetzte und streunende Vierbeiner. Lange Zeit fanden diese privat bei Mitgliedern Unterschlupf, ein vielfach belastender Zustand. Ein erstes Aufatmen dann im Oktober 2013: Zwei Container wurden als Übergangslösung in der Pfister auf dem von der Stadt Lienz als Bittleihgabe kostenlos zur Verfügung gestellten Grundstück platziert.

Nun ist die ganz große Erleichterung in Sichtweite: Der Start zum Bau des Tierheimes steht unmittelbar bevor, gab Vereinsobmann Josef Pedarnig gestern im Rahmen eines Pressegesprächs preis.

Das Projekt war ausgeschrieben worden. Die Entscheidung der Jury, mit der Planung die Firma Lusser Holzbau in Heinfels zu betrauen, fiel bereits vor geraumer Zeit. An der Finanzierung sollte es jedoch noch haken. Das Land hatte als Beitrag 236.000 Euro fix budgetiert, doch das reichte bei Weitem nicht aus. Die Baukosten bewegen sich nämlich bei rund 500.000 Euro. Es galt, die Gemeinden vom kollektiven Stemmen der noch teiloffenen Finanzierung zu überzeugen, was nun endlich – zumindest zum überwiegenden Teil – gelang. „Der Planungsverband Lienzer Talboden hat sich geeinigt, mitzutun“, erklärte Obmann Josef Mair. Ebenso mit im Boot ist mittlerweile das Oberland. Vom Iseltal gibt es viele Zusagen, aber noch keinen Beschluss. 50.000 Euro fließen aus dem Gemeindeausgleichsfonds ins Projekt.

Am tiefsten in die Kassa greifen wird nach einem Pro-Kopf-Schlüssel selbsterklärend die Stadt Lienz. BM Elisabeth Blanik rechnet mit „70.000 Euro, plus/minus“ wie sie betont. Sie freue sich auf das sehr schöne Projekt, für das nun alle baubehördlichen Genehmigungen auf dem Tisch liegen. Die Gemeinden werden sich auch an den laufenden Kosten beteiligen, vereinbart sind 20 Cent pro Einwohner.

Vereinskassierin Christine Zangerl gab Einblick in das Bauvorhaben, das mehrmals umgeplant worden war: „Es handelt sich um ein Gebäude in verkürzter U-Form, das in Holzriegelbauweise ausgeführt wird.“ Der Bau besticht mit viel Transparenz und hoher Energieeffizienz. Bis zu acht Hunde und 80 Katzen werden auf den 178 Quadratmetern Nutzfläche in getrennten Trakten Platz finden. Freigehege sorgen zusätzlich für Lebensqualität. Auch eine Voliere und ein Terrarium sind geplant.

Jetzt gilt es, Tempo zu beweisen, denn: „Es ist Auflage des Landes, dass das Tierheim noch heuer steht“, betont Josef Mair. Mitte 2017 wird der Betrieb im Neubau beginnen.

Da noch 20.000 Euro für die Inneneinrichtung fehlen, startete der Tierschutzverein eine Bausteinaktion – mit der Hoffnung, dass sich möglichst viele daran beteiligen. Infos sind unter www.osttiroler-tierschutz.at abrufbar.

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Catharina Oblasser

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