Kritik an der Rodung des Wiesinger Larchwaldes
Der Talwald im Luftsanierungsgebiet ist für viele ein wertvoller Bestand. Münster pocht noch immer auf ein Gemeinschaftsprojekt.
Von Walter Zwicknagl
Wiesing, Münster –Von einem Fahrtechnikzentrum und weiteren Betriebsansiedlungen im bisherigen Wiesinger Larchwald war schon im Vorjahr die Rede. Genau 24.721 Quadratmeter groß ist die Waldfläche, für die seit Ende April die Rodungsgenehmigung am Tisch liegt. „Wir wissen eigentlich wenig darüber“, kritisierten einige Gemeinderäte bei der jüngsten Sitzung. Informationen habe man sich in dieser Sache vor allem in der Nachbargemeinde Münster holen müssen. „Bescheide sind jederzeit im Gemeindeamt einsehbar“, konterte BM Alois Aschberger.
Diskutiert wurde nun über die Vergabe der Schlägerungen und den Holzverkauf. „Wann soll es zu den Schlägerungen kommen?“, fragte GR Wolfgang Berger. „Möglichst rasch“, war die Antwort des Gemeindechefs. „Wir sind generell gegen die Rodung“, legten sich vier Gemeinderäte bei der Abstimmung fest. Doch zehn Mandatare (BM Aschbergers Liste hält neun Mandate) stimmten für die Rodung. Der Gemeindechef rechnet auf TT-Anfrage mit einem Erlös von 30.000 bis 40.000 Euro aus dem Holzverkauf.
Aschberger wurde noch vor wenigen Wochen vom Münsterer Bürgermeisterkollegen Werner Entner auf die ursprünglichen Verhandlungen aufmerksam gemacht, in denen von einem gemeinsamen Gewerbegebiet die Rede war. „Ich sehe die ganze Sache sehr problematisch und mit Bauchweh, weil sich das Areal mit Talwald im Luftsanierungsgebiet befindet. Übrigens zeigen wir laut einer Sitzung vom Jänner dieses Jahres noch immer Interesse an der Realisierung des gemeinsamen Gewerbegebietes“, deponiert Entner. Wasserversorgung und Kanal werden nach dem Ausschluss von Münster für Wiesing im Bereich Larchwald aber teuer.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Erweiterung des Friedhofes nach fast 20-jährigen Verhandlungen. Es kommt dabei zu einem Grundtausch. Empört zeigte sich GR Gerhard Lörgetbohrer über einen Jäger, der in aller Herrgottsfrüh auf einem Feld westlich des Ortes ein Reh zur Strecke brachte und dabei über die Landesstraße schoss. „Das ist ein Fehlverhalten. In dieser Sache werde ich mit der Polizei und der Bezirkshauptmannschaft reden“, sagte Aschberger.