Strecken-Sperre: Bursche kletterte in Tirol auf Zug und fuhr mit
Eine gefährliche Aktion führte zwischen Kufstein und Rosenheim Sonntagvormittag zu einer Streckensperre und einem Polizeieinsatz.
Kufstein/Rosenheim – Rund eine Stunde Verzögerung gab es am Sonntagvormittag auf der Bahnstrecke am großen deutschen Eck zwischen Kufstein und Rosenheim.
Schuld daran war die waghalsige Aktion eines jungen Mannes, der in Tirol auf einen Güterzug aufgesprungen und Richtung Deutschland mitgefahren ist. „Ein Zugbegleiter hat das gesehen und sofort Meldung erstattet“, weiß ÖBB-Sprecher Karl Leitner.
Beim Bahnhof in Fischbach am Inn wurde der Mann schließlich von der deutschen Bundespolizei vom Zug geholt und abgeführt. Für Passagiere zweier Railjets hieß es dennoch warten: „Die Bahnstrecke ist aus Sicherheitsgründen sofort gesperrt worden“, so Leitner. Die Passagiere der Railjets 362 und 660 in Fahrtrichtung Innsbruck mussten auf deutscher Seite bis zu einer Stunde warten. „Wir bedauern das, können so etwas aber leider nicht beeinflussen“, so der ÖBB-Sprecher.
Wie die deutsche Bundespolizei am Abend mitteilte, handelte es sich bei dem „blinden Passagier“ um einen 17-jährigen Flüchtling aus Pakistan. Der Bursche hatte sich demnach alleine einige Tage im italienisch-österreichischen Grenzgebiet aufgehalten.
Am Sonntag stieg er dann auf den Güterzug auf. Wo genau konnte der Jugendliche nicht sagen. Jedenfalls fuhr er schon mehrere Stunden mit, ehe er entdeckt wurde. Der 17-Jährige wurde dem Jugendamt übergeben. (TT.com)