Im Haifischbecken muss einer die Koffer packen
Die Tage von Kristian Kudroc bei den Innsbrucker Haien in der Erste Bank Eishockeyliga sind schon früh gezählt. Ein Indiz für die gestiegenen Ansprüche.
Von Alex Gruber
Innsbruck – Innsbruck-Coach Rob Pallin stand gestern ein schwerer Gang bevor. Er musste Kristian Kudroc (SVK/35) darüber unterrichten, dass er nach der Verpflichtung von Jason DeSantis (USA/30) keine Zukunft mehr bei den Innsbrucker Haien hat. Aus heiterem Himmel kam dies nicht, schon in der Vorbereitung und zu Beginn der Saison wurde zwischen den Zeilen Kritik an Kudroc laut. Und diese exzellente Liga fordert einfach schnelle(re) Beine, zumal jetzt Villach, die Vienna Capitals und Linz als nächste Gegner warten.
„Er geht nicht mehr aufs Eis. Es wird keinen zweiten Fall Scofield geben“, spielte Vorstandsmitglied Norbert Ried auch auf die unrühmliche Vorsaison an: Da war Hunter Bishop für den verletzten und abgemeldeten Tyler Scofield gekommen – als dieser wieder genesen war, wurden Diskussionen laut, für Scofields neuerliche Anmeldung zwei (heimische) Spieler zu „opfern“. Diese Diskussionen hätte man sich besser erspart.
Mit halben Sachen wollen sich die Haie in der neuen Saison nicht mehr herumschlagen. Und deswegen traf Kudroc schon nach acht Runden, in denen die starken Haie von Platz vier lachen, die volle Härte des Geschäfts. Die Details einer Vertragsauflösung – sofern Kudroc zustimmt – sind zu klären, es soll Interesse anderer Klubs geben.
Mit Mario Huber hat ein anderer Crack derzeit allen Grund zum Lachen. Das 20-jährige Eigengewächs wurde nach drei Traumtoren, sieben Scorerpunkten und tadellosen Leistungen von Nationalteamtrainern, Servus-TV-Experten und Fans zum ersten Mal zum EBEL-Youngster des Monats gewählt und empfahl sich für eine Rückkehr ins Eishockey-Nationalteam. „Zurzeit läuft’s ein bisschen“, grinst Huber, der die Auszeichnung am kommenden Sonntag vor dem Heimspiel gegen die Vienna Capitals erhält.