Hotellerie

Familie aus Südtirol kauft Pleite-Hotel ,,For Friends“ in Mösern

Das Fünfsterne-Hotel "For Friends" in Telfs Mösern
© Thomas Boehm / TT

Das „For Friends“ in Mösern war 2015 nur wenige Monate nach der Eröffnung mit 29 Millionen Euro Verbindlichkeiten in die Insolvenz geschlittert.

Telfs, Schlanders – Das insolvente Tiroler Fünf-Sterne-Hotel „For Friends“ in Mösern bei Telfs ist verkauft worden. Im Rahmen des Verwertungsprozesses habe sich letztlich eine Gesellschaft rund um die Familie Pinzger aus dem Südtiroler Schlanders durchgesetzt, teilte der Kreditschutzverband 1870 (KSV) am Freitag in einer Aussendung mit. Damit dürfte eine baldige Wiederaufnahme des Hotelbetriebes ermöglicht worden sein.

Das Hotel war im Jahr 2015 nur wenige Monate nach seiner Eröffnung in die Insolvenz geschlittert. Bereits kurz nach der Insolvenzeröffnung war der Insolvenzverwalter aufgrund des schlechten Geschäftsganges gezwungen, den Hotelbetrieb Mitte Juni 2015 – nur eine Woche nach Insolvenzeröffnung - einzustellen. 53 Mitarbeiter haben damals ihren Arbeitsplatz verloren.

Vielzahl von rechtlichen Unklarheiten in Vorfeld

Eine weitere Fortführung des damaligen Betriebes war für den Insolvenzverwalter nicht zu verantworten, da weitere Nachteile für die Gläubiger zu erwarten gewesen wären.

Bisher wurden in diesem Verfahren Verbindlichkeiten in Höhe von rund 29 Millionen Euro angemeldet. Darin enthalten seien enorme Forderungen von Gesellschaftern der Schuldnerin, welche jedoch erst nachrangig im Insolvenzverfahren zu berücksichtigen sind. Der KSV 1870 geht davon aus, dass nach Verkauf aller Vermögenswerte mit Sicherungsrechten letztlich rund acht Millionen Euro an unbesicherten – nicht nachrangigen – Verbindlichkeiten als Basis für eine Schlussverteilung verbleiben werden.

Verwertung der Liegenschaft

Im Vorfeld des Verkaufs des Hotels war vom Insolvenzverwalter eine Vielzahl von rechtlichen Unklarheiten zu beseitigen. Nachdem diese für einen allfälligen Interessenten unsicheren Punkte Schritt für Schritt durch Rechtsanwalt Geiler geklärt werden konnten, wurde nunmehr die Verwertung finalisiert. Im Rahmen dieses Verwertungsprozesses konnte sich letztlich eine Gesellschaft rund um die Familie Pinzger aus Schlanders durchsetzen.

Klaus Schaller, Leiter der KSV1870-Niederlassung in Tirol, erklärt: „Der Verkauf des Hotels zum jetzigen Zeitpunkt ist erfreulich, da dem Käufer die Gelegenheit gegeben wird, die Wintersaison 2016/2017 entsprechend vorzubereiten. Es liegt auf der Hand, dass der Käufer - neben dem zu leistenden Kaufpreis für das Hotel - kurzfristig in die Wiedereröffnung entsprechende Mittel zu investieren hat.“

Ausblick über den weiteren Verfahrensverlauf

Auf Basis der heute vorliegenden Informationen geht der KSV 1870 davon aus, dass an die unbesicherten Gläubiger letztlich nur eine einstellige Verteilungsquote zur Ausschüttung gelangen kann. Diese Prognose ist mit einigen Unsicherheiten behaftet, wobei bereits jetzt klar ist, dass die Aussichten für die unbesicherten Gläubiger nicht erfreulich seien.

Über die genaue Höhe des Verkaufspreises wurde laut KSV Stillschweigen vereinbart. Im Rahmen des Verwertungsprozesses habe sich aber herausgestellt, dass der vom Sachverständigen ermittelte Wert der Liegenschaft nicht zu erzielen war. (TT.com)

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