Tirol

Landtag rüstet bei Sicherheitsmaßnahmen auf

(Symbolbild)
© Thomas Böhm

Die neuen Einlasskontrollen bei Sitzungen des Tiroler Landtages dürften nur der erste Teil eines größeren Sicherheitspakets im Landhaus sein.

Von Nikolaus Paumgartten

Innsbruck –Es herrscht Gedränge am Donnerstag kurz vor 9 Uhr vor dem Sitzungssaal des Tiroler Landtages. Eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern hat sich an der Garderobe angestellt und blockiert den Zugang zum Saal. „Mäntel, Jacken, Taschen und sonstige Gegenstände sind an der Garderobe abzugeben“, heißt es auf einem Schild. Die Abgeordneten schlängeln sich an den jungen Besuchern vorbei. Doch unmittelbar vor der Türe zum Saal wartet die nächste Hürde. Neben einem Polizisten haben hier eine Mitarbeiterin und ein Mitarbeiter eines privaten Wachdienstes Stellung bezogen. Mit Argusaugen versuchen sie, die Akkreditierungskarten zu entdecken, die neuerdings Pflicht für jene sind, die ohne Taschenkontrollen in den Sitzungssaal wollen. Denn nicht alle Abgeordneten haben das neue Prozedere beim „Check-in“ verinnerlicht und tragen die Akkreditierungen gut sichtbar am Körper: Ein vergessenes Kartl hier, ein in irgendeiner Tasche des Sakkos verstautes dort – „unterm Strich sind aber alle sehr diszipliniert und auch verständnisvoll“, stellt die Mitarbeiterin des Sicherheitsdienstes den Politikerinnen und Politikern ein gutes Zeugnis aus. Immerhin würden die neuen Einlasskontrollen ja vor allem der Sicherheit der Politiker dienen.

Mit den eingeführten Maßnahmen – Abgabe von Mänteln und Taschen sowie Personenkontrolle – habe man sich vorerst einmal für das gelindeste Mittel entschieden, erklärt Andreas Sprenger von der Landtagsdirektion. In einem Bericht habe der Verfassungsschutz nämlich unlängst festgestellt, dass die Sicherheit im Tiroler Landhaus bis dato sehr vernachlässigt worden sei. „Der Verfassungsschutz hat uns diese Maßnahme als eine erste vorgeschlagen und der Obleuterat des Tiroler Landtages hat diese letztlich beschlossen“, sagt Sprenger. Allerdings dürften schon bald weitere folgen. Immerhin habe der Verfassungsschutz angemerkt, dass das Tiroler Landhaus mit seinen acht Ein- bzw. Ausgängen einem Schweizer Käse gleiche und es derzeit potenziellen Angreifern sehr leicht gemacht werde, unerkannt das Gebäude zu betreten bzw. dieses wieder zu verlassen.

„So, bitte nehmen Sie Platz“, tönt die Stimme von Landtagspräsident Herwig van Staa pünktlich um 9 Uhr aus dem Saal. Gerade sind die letzten Schüler hinter der Türe verschwunden, die Sitzung kann beginnen. Mit etwas Verspätung trifft schließlich auch LH Günther Platter ein, begrüßt den Polizeibeamten und die zwei vom Wachdienst mit Handschlag und verschwindet im Saal. „Den Landeshauptmann lassen wir auch ohne Akkreditierung rein. Den kennen wir“, erklärt die Dame des Sicherheitsdienstes schmunzelnd.

LR Johannes Tratter eilt in den Sitzungssaal. Seine Akkreditierung erspart ihm Wartezeiten bei den Sicherheitsleuten.
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