Eine Lotterie zum Auftakt
Am kommenden Wochenende startet der Kunstbahnrodel-Weltcup in Winterberg (GER) in die neue Saison. Eine Bahn, auf der das Wetter immer mitentscheidet.
Von Günter Almberger
Winterberg –Heftige Windböen, dichter Nebel, starker Regen und Aquaplaning: Winterberg ist für seine Wetterkapriolen und deren Auswirkungen auf den Rodelzirkus bekannt. Dass die Rennen in diesem Eiskanal oft einer Lotterie gleichen, zeigte der Weltcup in der Vorsaison. In Lauf eins „spülte“ es den Stubaier David Gleirscher zur Halbzeitführung, um ihn im Finale auf Platz 19 schlittern zu lassen. Eben dieses Winterberg ist am Wochenende Schauplatz des Weltcup-Auftaktes. „Vorhersagen sind auf dieser Bahn fast unmöglich“, weiß Wolfgang Kindl. Der Gesamt-Weltcup-Zweite der Vorsaison ist trotz eines Patellaspitzensyndroms für das erste Saisonrennen frohen Mutes: „Das Knie zwickt seit ein paar Monaten, dennoch ist es in der Vorbereitung gut gelaufen“, erklärt der Natterer, der neben dem Tiroler Parade-Doppelsitzer Peter Penz/Georg Fischler zum heißesten Eisen aus heimischer Sicht zählt.
Einen Rückschlag muss das ÖRV-Team schon vor dem ersten Bewerb verkraften. Trainer und „Materialfuchs“ Manuel Pfister ist in Winterberg vorerst das letzte Mal als Betreuer im Einsatz. „Ich verlasse den Verband aus privaten Gründen. Beim Abschied ist ein weinendes Auge dabei. Wir haben eine tolle Truppe, es war ein freundschaftliches Verhältnis, und ich war immer mit Herz dabei“, meint der Zillertaler. Sein Posten wird vorerst nicht nachbesetzt. „Wir sind dafür mit mehr Athleten unterwegs. Alte Tugenden sind wieder gefragt, das Team muss enger zusammenrücken“, betont ÖRV-Cheftrainer Rene Friedl.
Auch aus dem Damen-Lager sind die positiven Nachrichten vor dem Saisonstart überschaubar. Während die Oberösterreicherin Birgit Platzer mit guten Läufen in der Vorbereitung aufzeigen konnte, schlagen sich Miriam Kastlunger und Katrin Heinzelmair mit Verletzungen herum. Die Innsbruckerin Kastlunger kann trotz einer Schulterverletzung zum Auftakt am Start sein, die Bludenzerin Heinzelmair muss wegen Bandscheibenproblemen passen. Dafür ist Madeleine Egele (Rinn) dabei.