Bob muss für Fusion 296.000 Schulden abbauen
Geht es nach den Wünschen von Sportminister Hans Peter Doskozil, sollen Bob- und Rodelverband im Frühjahr 2017 verschmelzen.
Innsbruck –Noch fahren sie getrennt: An diesem Wochenende die Rodler auf der Olympiabahn von 1980 in Lake Placid, die Bobfahrer und Skeletonis starten im kanadischen Whistler in die neue Saison. Während die Athleten bei den Weltcuprennen in Übersee um Podestplätze kämpfen, beginnen in Tirol die Gespräche über einen gemeinsamen Verband. Die Gremien von Rodel- und Bobverband haben schon grünes Licht für einen Schlittenverband gegeben, jetzt muss die Detailarbeit erledigt werden.
Sportminister Hans Peter Doskozil (SP) hat seinerseits eine ambitionierte Zielvorgabe ausgegeben: Bis zum Frühjahr 2017 soll das Projekt auf Schiene sein, im nächsten Jahr erwartet er sich rotweißrote Erfolge in diversen Eiskanälen unter einem Dach. Schließlich geht es dann in die Olympiasaison und 2018 um olympisches Edelmetall im südkoreanischen Pyeongchang.
Vor allem die finanziellen Details müssen in den nächsten Wochen geklärt werden. Im Gegensatz zu den Rodlern schlingert der Bobverband derzeit durch den Eiskanal. Hinten und vorne fehlt das Geld, nach der Weltmeisterschaft im Vorjahr in Innsbruck-Igls gilt es, ein kräftiges Minus abzubauen. Schon davor sah die Situation nicht rosig aus. Ein Schuldenrucksack von rund 296.000 Euro fährt noch mit. Damit es jedoch zu einer Fusion kommt, pocht der Rodelverband darauf, dass die Bobfahrer schuldenfrei sind. Doch wer übernimmt die Außenstände?
Der Bobverband ist dazu nicht in der Lage, einmal mehr muss wahrscheinlich die öffentliche Hand aushelfen und die angefahrenen Schulden übernehmen. Land Tirol und der Bund dürften hier gefordert sein. Und wie sieht die künftige Struktur aus? Es ist davon auszugehen, dass Rodelpräsident Michael Bielowski auch Chef des neuen Schlittenverbands wird und seine Vizepräsidenten aus dem Bereich Naturbahnrodeln, Bob und Skeleton kommen werden. (pn)