Dänemark zieht Kampfjets aus Anti-IS-Mission im Irak und in Syrien ab
Damaskus (APA/AFP/Reuters) - Dänemark zieht seine Kampfjets aus der internationalen Anti-IS-Militärmission in Syrien und im Irak ab. Diese E...
Damaskus (APA/AFP/Reuters) - Dänemark zieht seine Kampfjets aus der internationalen Anti-IS-Militärmission in Syrien und im Irak ab. Diese Entscheidung verkündete Außenminister Anders Samuelsen am Freitag vor Journalisten nach einem Treffen mit dem Auswärtigen Ausschuss des Parlaments. Der im April zunächst für sechs Monate genehmigte Einsatz werde „wie geplant“ nicht verlängert.
Dänemark zieht damit seine sieben Kampfjets vom Typ F-16 und ein militärisches Transportflugzeug ab. Statt einer Verlängerung der Mission im Kampf gegen die Jihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) würden „20 oder 21 zusätzliche Soldaten“ in die Region geschickt, fügte Verteidigungsminister Claus Hjort Frederiksen hinzu. Sie sollen unter anderem irakische Truppen bei der Minenräumung schulen und das aktuelle Kontingent bei der Ausbildung unterstützen. An der derzeitigen dänischen Mission sind bereits 400 Soldaten beteiligt, darunter 60 Spezialkräfte.
Das NATO-Mitglied Dänemark war bereits zwischen Oktober 2014 und Oktober 2015 mit sieben Kampfjets im Irak präsent. Im April votierte das dänische Parlament für eine halbjährige Verlängerung der Mission sowie eine Ausweitung des Einsatzes gegen den IS auf Syrien.
Die Entscheidung der Regierung, die Mission nicht zu verlängern, erfolgte nun wenige Tage nach der Veröffentlichung von Ergebnissen einer Untersuchung zu einem versehentlichen Luftangriff der Koalition auf syrische Soldaten. Dabei waren im September nahe Deir Ezzor (Deir al-Zor) Aktivisten zufolge rund 90 Menschen getötet worden.
Das US-Militär hatte in dieser Woche erklärt, seine Untersuchung habe ergeben, dass „eine Reihe unbeabsichtigter menschlicher Fehler“ für den Angriff verantwortlich sei. An dem Angriff seien Kampfjets der USA, Dänemarks, Großbritanniens und Australiens beteiligt gewesen, die 34 Präzisionsbomben abgeworfen hätten. Die von den USA geführte Koalition kämpft nach eigenen Angaben gegen den IS in Syrien und im Irak, nicht aber gegen die Truppen von Machthaber Bashar al-Assad.