BP-Wahl 2016

FPÖ dementiert Obmann-Debatte, Hofer bekräftigt Wiederantritt

Norbert Hofer und Heinz-Christian Strache wollen im Wahlergebnis keine Niederlage der FPÖ sehen.
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In einer Pressekonferenz gratulierten Hofer, Strache und Kickl dem designierten Bundespräsidenten Van der Bellen, stellten ihm aber gleichzeitig die Rute ins Fenster. Bei der BP-Wahl 2022 will Hofer wieder antreten.

Wien - Der bei der Präsidentschaftswahl unterlegene FPÖ-Kandidat Hofer hat am Dienstag bekräftigt, in sechs Jahren wieder für dieses Amt anzutreten. Sowohl er als auch Parteichef Heinz-Christian Strache gratulierten erneut dem Wahlsieger Alexander Van der Bellen und stellten ihm zugleich die Rute ins Fenster, für alle Österreicher da zu sein. Personaldebatten in der FPÖ gebe es keine, bekräftigten beide.

„Nach der Wahl ist vor der Wahl“, lautete das Motto, das die FPÖ-Spitze ausgab. „Es soll keiner glauben, dass wir depressiv im Winkerl unsere Wunden lecken“, gab sich Strache trotzig, sondern: „Für uns beginnen jetzt die Vorarbeiten für die Nationalratswahl.“ Wann diese stattfinden würden, konnte auch die FPÖ erwartungsgemäß nicht prophezeien. Allerdings gab man sich davon überzeugt, dass die Regierung weiterhin gespalten sein werde.

Strache: „Die Zeit war noch nicht reif“

Obwohl sich die FPÖ in der Hofburg nun keinen frischen Wind erwartet, gratulierte Strache dem Wahlsieger Van der Bellen. „Ich wünsche ihm viel Glück für sein Amt und hoffe, dass er wirklich ein Bundespräsident für alle Österreicher ist“, so der FPÖ-Obmann. Hofer meinte ganz ähnlich: „Ich wünsche ihm für seine Aufgabe für Österreich alles Gute.“ Dennoch stand die FPÖ nicht an, hohe Erwartungen an Van der Bellen zu knüpfen, etwa für Zusammenhalt zwischen den einzelnen Wählergruppen zu sorgen.

Eine Niederlage Hofers will die FPÖ auch zwei Tage nach der Wahl nicht sehen. „Die Zeit war noch nicht reif“, meinte Strache, das eigene Ergebnis „sensationell“. Immerhin hätten es die Freiheitlichen geschafft, sich als breite Bürgerbewegung zu etablieren. Und dies trotz massiven Widerstands und Kampagnen aus anderen Parteien, von Unternehmern sowie „prominenten Staatskünstlern“. Zudem seien Botschaften im Wahlkampf von Medien verdreht worden.

FPÖ-Spitze dementiert Obmann-Debatte

„Es gibt in Österreich keine rechtsextreme und keine linksextreme Partei“, wandte sich Hofer auch an internationale Beobachter. Und auch für einen Austritt Österreichs aus der EU oder für eine Abstimmung über die Todesstrafe sei man nie gewesen. Zusatz: „Es ist der Wahlkampf vorbei und jetzt können Sie mir die Dinge auch glauben, die ich sage.“ Trotz der Niederlage plant Hofer nun zahlreiche Auslandsbesucher, etwa in die USA, Russland und China.

Eine von manchen Medien kolportierte Obmann-Debatte dementierte die FPÖ-Spitze. „Bitte, das ist völlig falsch“, meinte Hofer dazu. Strache sei der wesentlich bessere Parteichef, „als ich es jemals sein könnte“. Hofer will sich stattdessen bis zum nächsten Präsidentschaftswahlkampf „fit halten“, um dann - „wenn meine Partei es will“ - noch einmal zu kandidieren. Strache erhofft sich im Gegenzug einen „prominenten und beliebten Mitstreiter“ für die Nationalratswahl.

Kickl will Demonstranten anzeigen

Auch Hofers Wahlkampfleiter, FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl, sieht seine Kampagne von Erfolg gekrönt. „Verlieren kann man nur etwas, was man schon gehabt hat“, verwehrte er sich gegen diverse Interpretationen des Ausgangs, merkte aber an: „Mir tut das persönlich sehr, sehr leid.“ Auch Kickl erwartet sich eine Fortsetzung des Kurses von Alt-Bundespräsident Heinz Fischer in der Hofburg und stellte infrage, ob dies dem Land gut tun werde.

Kickl kündigte zudem eine Anzeige wegen Herabwürdigung staatlicher Symbole durch linksextreme Anti-Hofer-Demonstranten am Wahlabend an. Hier sei Van der Bellen in einem Dilemma aufgrund gewisser Allianzen. Zudem habe sich der künftige Bundespräsident von derartigen Aktionen, die das Ansehen Österreichs im Ausland schädigten, noch nicht einmal distanziert. Kickl: „Das wird ein ordentlicher Spagat werden.“ (APA)

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