Familienhaus in Vomp stellt alles in den Schatten
Über 90.000 Lampen machen das „Weihnachtshaus“ in Vomp zum Hingucker. Dahinter steckt viel Arbeit, aber auch Freude und Herzblut.
Von Eva-Maria Fankhauser
Vomp –Er ist nervös, bekommt in der Nacht davor kein Auge zu, tüftelt an seinem Werk, überlegt, ob alles richtig verkabelt ist, die Figuren gut stehen, ob der Zug seine Runden drehen wird und alle Lämpchen leuchten. Die Rede ist von Christian Steidl aus Vomp. Seit Ostern plant und bastelt er mit seinem Opa Kurt Absenger an einem regelrechten Lichtermeer. Und dann kommt der große Tag, an dem das Haus erstrahlt, Strom durch die insgesamt 90.980 LEDs und Lämpchen fließt.
Das Weihachtshaus in Vomp ist schon längst über die Bezirksgrenzen hinaus bekannt. „Wir haben täglich viele Besucher. Die Leute kommen teils aus Amerika, Berlin, Luxemburg und verschiedenen Teilen Österreichs“, berichtet Steidl im TT-Gespräch. Seit Ende November erstrahlt das Haus der Familie jeden Abend von 17 bis 21 Uhr und am Morgen von 6 bis 7 Uhr.
Angefangen hat alles vor vier Jahren mit einer Lichterkette am Balkon. Daraus sind mittlerweile 9000 Meter Kabel, 800 Meter Lichtschläuche und 90.980 Lämpchen mit einer Leistung von 23.000 Watt geworden. Die Stromkosten liegen bei rund 800 Euro, ganz zu schweigen vom Kostenaufwand für die vielen Schneemänner, Rentiere, Schlitten, Sterne, Schneeflocken, Tannenbäume, Weihnachtsmänner und Co. Sogar ein kleiner Zug fährt durch den Garten. „Da steckt locker ein kleines Auto drinnen“, lacht Steidl. Er schätzt das Lichtermeer rund ums Haus und im Garten auf etwa 45.000 Euro. „Wir machen das aus Gaudi“, betont sein Opa und fügt hinzu: „Und solange es möglich ist, machen wir das auch weiter.“ Sie stecken viel Herzblut und Zeit in ihr strahlendes Werk. Die leuchtenden Augen der Erwachsenen und Kinder seien Belohnung genug.
Das Grundgerüst rund ums Lichterhaus bleibt mittlerweile jedes Jahr dasselbe. Aber wer denkt, die beiden hätten längst schon alles, der irrt. „Es kommt jedes Jahr etwas Neues dazu. Ich habe gerade online einen Schlitten gesehen, der mir gefallen würde“, sagt Steidl. Bestellt und gekauft wird rund um den Globus. Manchmal bringen auch Bekannte nicht mehr gebrauchte Weihnachtsbeleuchtung vorbei. „Wegwerfen ist bei mir der letzte Ausweg. Davor repariere ich es oder funktioniere es um“, berichtet der 18-Jährige. Er ist Elektroniker und bastelt für sein Leben gern. Der Großteil seiner Freizeit geht für die Vorbereitungen und Planungen seines leuchtenden und blinkenden Traums drauf. Die Hälfte der Lampen hat er eigenhändig bemalt. Denn ihr Weihnachtshaus soll bunt sein, wie es in Amerika üblich ist. Alles in weißem Licht wäre ihnen viel zu langweilig.
Ein paar Kurzschlüsse gehören dazu, seien ganz normal. Neben den Lichtern gilt es aber auch, andere Technik zu bedienen. Von Nebel- und Seifenblasenmaschinen bis hin zur tanzenden Weihnachtsmänner-Jazzband. Das Highlight bildet heuer ein Zug, der ums Haus fährt. „Das gefällt vor allem den Kindern, aber auch die Erwachsenen fahren gerne mit“, erzählt Absenger.
Weihnachten ohne ihr von oben bis unten beleuchtetes Haus wäre für die beiden nicht mehr vorstellbar. „Die Adventzeit wäre dann einfach zu ruhig“, sagt Steidl.
Bis 6. Jänner erleuchtet das Weihnachtshaus noch die Gemeinde Vomp.