Satte Mehrheit für den Tunnel
Laut einer Umfrage sind die Leser der Tiroler Tageszeitung deutlich für den Bau des Tschirganttunnels und die Nutzung der Wasserkraft im Ötztal, aber gegen Ableitungen.
Von Alexander Paschinger
Imst –Im Jahr 2016 wurden in einer bezirksweiten Postwurfaktion der Tiroler Tageszeitung auch relevante Themen zum Bezirk Imst abgefragt. 1116 Leser antworteten auf drei Fragen mit direktem Bezug zur Region – nämlich zur Nutzung der Wasserkraft im hinteren Ötztal, zur Haltung gegenüber einem Tschirganttunnel und ob es in Sachen Fasnacht ein Überangebot gibt, das die eigentlichen Traditionen gefährdet (Mehrfachantworten waren dabei möglich).
In Sachen Wasserkraft und Verkehr fielen die Antworten recht deutlich aus: Jeweils gut zwei Drittel sind für das Abarbeiten des Ötztaler Wassers im Tal und auch für den Tschirganttunnel.
Was das Wasser der Venter und der Gurgler Ache betrifft, so möchte die Tiwag das Potenzial für den Ausbau des Kaunertales nutzen, gleichzeitig bemühen sich auch die E-Werke Sölden um eigene Kraftwerke. Derzeit läuft ein Widerstreitverfahren um das Wasser. Die TT-Leser aus dem Bezirk Imst haben in der Sache eine recht klare Meinung: 66,8 Prozent sind überzeugt, dass die Ötztaler mit ihrem Widerstand Recht haben und das Wasser auch im Tal abgearbeitet werden soll. Ein Drittel der Befragten glaubt hingegen, dass die Ableitung ins Kaunertal besser wäre.
Das Verkehrsthema im Gurgltal und am Mieminger Plateau ist ein altes, das aber Wochenende für Wochenende durch Staumeldungen in Erinnerung gerufen wird. Hier meinen doch auch 64,6 Prozent der TT-Leser, dass der lange propagierte Tschirganttunnel eine nachhaltige Lösung bieten würde.
Im Moment ist der Tunnel aus dem Straßenbauprogramm der Asfinag gefallen. Seit Herbst bemühen sich die VP-Mandatarinnen Liesi Pfurtscheller und Sonja Ledl-Rossmann um eine Petition zum Ausbau der Fernpassstrecke samt Tschirganttunnel. Bis Donnerstagmittag unterstützten 1286 Personen die Petition auf der Parlamentshomepage, Verkehrsministerium, Umweltministerium und Lebensministerium haben ihre Stellungnahmen bereits abgegeben, wobei das Verkehrsministerium eher zurückhaltend argumentierte. Im Petitionsausschuss wartet man jetzt noch auf die Einschätzung des Landes, berichtet NR Pfurtscheller.
Was die Fasnachten im Bezirk Imst betrifft, so äußerten sich doch 54,9 Prozent, dass jedes Dorf Recht auf seine Fasnacht habe. Dennoch: 45,1 Prozent glauben, dass die Menschen in der Masse nicht mehr unterscheiden können, was wirklich jahrhundertealtes Kulturgut ist.