Südkorea

Unglücksfähre „Sewol“ nach Bergung im Hafen eingetroffen

© AFP/SOUTH KOREAN MARITIME MINIST

Vor einer Woche war das Wrack der Fähre vom Meeresgrund geborgen worden. Forensiker werden die Fähre, die vor fast drei Jahren unterging, untersuchen.

Mokpo – Eine Woche nach ihrer Bergung vom Meeresgrund ist die südkoreanische Unglücksfähre „Sewol“ ineinen Hafen transportiert worden. Das Schwerlast-Schiff „Dockwise White Marlin“ legte am Freitag mit der havarierten Fähre auf seiner Ladefläche im Hafen der südlichen Küstenstadt Mokpo an, wie das Meeres- und Fischereiministerium mitteilte. Nach der Verlegung auf ein Trockendock soll die Fähre nach den Leichen vermisster Passagiere durchsucht werden. Beim Untergang der „Sewol“ vor fast drei Jahren waren mehr als 300 Menschen ums Leben gekommen.

Die Behörden gingen davon aus, dass es einige Tage dauern werde, die Fähre von dem Spezialschiff herunterzuholen. Das Wrack war in der vergangenen Woche vor Südkorea aus mehr als 40 Metern Tiefe gehoben und auf das Lastschiff verladen worden. Bis Mokpo legte das Schiff dann eine Strecke von 105 Kilometern zurück.

Die „Sewol“ war am 16. April 2014 gesunken. Nur 172 Menschen hatten sich retten können. Aus dem Schiffsinnern und der Umgebung wurden 295 Leichen geborgen, neun Menschen galten als vermisst. Die meisten Opfer waren Schüler auf einem Ausflug.

Wie Ermittler später herausfanden, war die Fähre überladen.Ein Team aus 100 Beamten einschließlich Experten der Forensik-Behörde sollen das Wrack in den nächsten Wochen untersuchen. Die Behörden und die Opfer-Familien erhoffen sich weitere Hinweise auf die Unglücksursache. (dpa)