SPÖ fordert weitere Luftmessung in Kufstein
Im besonders stark vom Verkehr belasteten Kufsteiner Stadtteil Zell hätte die SPÖ gerne eine Messstelle. Das Land winkt ab.
Von Michael Mader
Kufstein –Für Gemeinderat Alexander Gfäller (SPÖ/Parteifreie) und seine Gemeinderatsfraktion ist bei der Luftqualität ein dramatischer Punkt erreicht: „Da es sich bei uns um ein Luftsanierungsgebiet handelt und die Belastung durch den Pkw- und Lkw-Verkehr und die regelmäßigen Staus extrem hoch ist, sollte die richtige Messung der Belastung in den betroffenen Gebieten eruiert werden“, setzt sich Gfäller dafür ein, dass im vom Verkehr stark belasteten Kufsteiner Ortsteil eine Messstation errichtet wird.
„Wir haben eine Messstation in der Stadt in der Praxmarerstraße. Die steht nicht nur direkt neben der Bushaltestelle, sondern auch neben einem Bach. Mir wurde gesagt, dass dadurch das Ergebnis verfälscht wird und außerdem nicht der Rechtsvorschrift der IG-L-Messkonzeptverordnung 2012 entspricht“, konkretisiert Gfäller, der den Standort als falsch bezeichnet.
Bürgermeister Martin Krumschnabel (Parteifreie) steht dem Ansinnen positiv gegenüber: „Gegen Fakten habe ich nichts.“ Er hoffe auf neue Argumente und Erkenntnisse, warum sie sich bezüglich des Verkehrs durch Kufstein zur Wehr setzen müssen. Für ihn sei es logisch, dass bei einem Stau auch mehr Schadstoffe ausgestoßen werden.
Seitens des Landes jedoch widerspricht man Gfäller: „Die Messstelle Kufstein-Praxmarerstraße wird seit 11.11.2003 betrieben und entspricht den Kriterien der Messkonzeptverordnung zum IG-L, im Speziellen den Standortkriterien nach Anlage 2. Nach Anlage 3 der Messkonzeptverordnung hat die Messstelle zudem den Status einer Trendmessstelle mit dem Messziel Kleinstadt, städtischer Hintergrund“, sagt Walter Egger von der Abteilung Waldschutz beim Amt der Tiroler Landesregierung.
Über das Tiroler Luftmessnetz werde in Kufstein eine zweite Messstelle betrieben – dabei werde an der Messstelle Kufstein/Festung die Schadstoffkomponente Ozon gemessen.
„Die Errichtung einer weiteren Messstelle im Bereich Kufstein ist nicht geplant und aus der Sicht der fachlichen Vollziehung des IG-L auch nicht notwendig“, meint Egger abschließend.