Gesellschaft

Pilger ziehen über das Imster Bergl

Gruppen betender Menschen begegnet man beim Gang übers Imster Bergl.
© Paschinger

Der Höhepunkt der Karwoche geht in Imst mit der alten Tradition des Gangs übers Bergl einher. Von der Johanneskirche zur Laurentiuskapelle und weiter zur Pestkapelle. Heute gibt es auch noch den Ostermarkt.

Von Alexander Paschinger

Imst –„Übers Bergl“, lautet die Erklärung des Imster Schützenmajors (und Gemeinderates) Heini Gstrein, „geht man von der Johanneskirche weg. Und zwar den steinigen Weg.“ Und den nimmt ein Imster traditionell einmal im Jahr auf sich. Den Kreuzweg steil hinauf zur Laurentiuskapelle und dann weiter hinüber zur Pestkapelle. Am besten freilich am Gründonnerstag oder Karfreitag. Da herrscht Hochsaison.

Auch einzelne Menschen machen sich Jahr für Jahr zum Kreuzgang auf.
© Paschinger

„Seit sechs Uhr Früh kommen die Leute schon“, sagt Hanspeter Aschaber von der Krippenakademie Tarrenz-Imst, die heuer erstmals die sehenswerte Fastenkrippe in der Johanneskapelle ausgestellt hat. Das Gästebuch erzählt von den vielen staunenden Besuchern seit dem 1. März. „Wir haben hier den gesamten Kreuzweg dargestellt“, so Aschaber. Das sei die richtige Einstimmung auf den Gang übers Bergl.

Der beginnt links der Johanneskirche, und es ist wirklich ein steiniger Weg. Immer wieder begegnen einem Pärchen, Großeltern mit Kindern oder gar ganze Gruppen Rosenkranz betender Personen an den Kreuzwegstationen. Der erste große Halt ist die Laurentiuskirche, eines der ältesten Gotteshäuser Tirols.

In der Johanneskirche kann man sich mit der Fastenkrippe einstimmen.
© Paschinger

Nach der inneren Einkehr dort geht es weiter zur Pestkapelle, die derzeit durch einen dunklen Vorhang betreten wird. Innen das Heilige Grab. Am Gründonnerstag ist in der Mitte der Blut schwitzende Jesus dargestellt. Alle paar Augenblicke blitzen rote Lichtchen auf und stellen das tropfende Blut dar.

Wer am weiteren Weg nach rechts die Abzweigung neben dem Malchbach wählt, der kommt wieder zurück zum hinteren Johannesplatz. Dort ist auch heute, am Karfreitag, noch der Ostermarkt geöffnet. Wer es stiller haben will, nutzt im alten Feuerwehrhaus den TrauerRaum der Hospiz.

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