Erste sieht ATX-Zielwert zum Jahresende bei 3.250 Punkten
Wien (APA) - Der Ausblick auf die Aktienmärkte und im speziellen auf die zu erwartende Performance von Titeln an der Wiener Börse im zweiten...
Wien (APA) - Der Ausblick auf die Aktienmärkte und im speziellen auf die zu erwartende Performance von Titeln an der Wiener Börse im zweiten Halbjahr fällt seitens Experten der Erste Group gut aus. „Der ATX ist heuer bis dato bereits klarer internationaler Outperformer“, sagte Erste-Group-Chefanalyst Fritz Mostböck am Montag vor Journalisten in Wien. „Moderat positiv“ werde es im Rest des Jahres weitergehen.
Der Leitindex der Wiener Börse lag Montagmittag bei 3.123 Punkten. Die Erste sieht eine ATX-Zielwert zum Jahresende von 3.250 Punkten. Das wäre ein Plus von knapp 4,1 Prozent. Über die Sommermonate dürfte es vorübergehend zu einer Konsolidierung um 3.000 Punkte kommen. Ab Ende September dürfte es wieder aufwärtsgehen. Ab Oktober November rechnet die Erste mit einer festeren Entwicklung. Die fundamentale Bewertung bleibe in Ordnung aber falle nicht mehr sehr günstig aus - wegen Dividendenrenditen und einer attraktiven Renditeprämie bei Staatsanleihen.
Die Wiener Börse verzeichnet ein steigendes Interesse ausländischer institutioneller Investoren, so Mostböck. Das Handelsvolumen ziehe nach einer Konsolidierung im Vorjahr wieder an - um fast 30 Prozent seit Jahresbeginn.
Dazu komme ein intaktes positives Wachstumsdifferenzial der CEE-Länder und eine Eurozone, die sich politisch - dank der Wahlergebnisse in Frankreich und den Niederlanden, politisch gefestigt habe. Die CEE-Länder sind demnach imstande, weiterhin ein nachhaltig überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum zu generieren.
Die Erste Group prognostiziert das Wirtschaftswachstum der Zentral- und Osteuropäischen Staaten heuer mit 3,7 Prozent, das der Eurozone mit 1,9 Prozent. Der CEE-Raum sei verglichen mit anderen Emerging Markets ein wirtschaftlicher Stabilitätsgarant und das solide Wachstum falle über die Krise hinweg nachhaltig aus, so Mostböck. „Die Region ist ein relativ stabiler Faktor innerhalb Europas geworden.“
Das stabile CEE-Wachstum wirkt sich wiederum positiv auf die Wiener Börse aus: ATX-Firmen generieren nämlich gute Teile ihrer Gewinne im CEE-Raum, sagte Erste-Group-Analyst Christoph Schultes. Das Gewinnwachstum der Unternehmen, die an der Wiener Börse gelistet sind, bleibe intakt (2017er-Prognose: +30 Prozent, 2018: +5,2 Prozent) und die Dividendenrendite bleibe interessant (heuer: 3 Prozent, 2018: 3,5 Prozent).
Das Potenzial österreichischer Unternehmen liegt laut den beiden Experten aber nicht lediglich im CEE-Raum sondern auch in globalen Marknischen - als Beispiele nannten sie Andritz, Semperit, Lenzing. Auch solche Unternehmen würden zur „robusteren Entwicklung“ der Wiener Börse beitragen. „Man kann nicht mehr sagen, dass die Performance der Wiener Börse nur von der österreichischen Konjunktur abhängen würde. Im Gegenteil, das ist eigentlich gar nicht mehr der Fall, die heimische Konjunktur ist von untergeordneter Bedeutung“, sagte Mostböck.
Welche Aktien empfiehlt die Erste Group? „Globales Wachstum sollte als Treiber für Andritz dienen, daneben gefallen uns Bauwerte und hier besonders Strabag und Palfinger. Eine Menge Infrastrukturprojekte, vor allem in Deutschland sollten für Umsatzwachstum sorgen und zu Ergebnissteigerungen führen.“ Auf der Empfehlungsliste der Ersten steht auch die Raiffeisenbank International: „Langfristig steigende Renditen, eine verbesserte Kapitalisierung und eine günstige Bewertung sprechen für die RBI“, so Schultes. Bei Immobilien mag die Erste derzeit die CA Immo, nicht zuletzt wegen vielversprechender Entwicklungsmöglichkeiten in Deutschland, am liebsten.
Wer den Fokus auf Dividenden lege sei am besten bei der Österreichischen Post AG und bei der Uniqa aufgehoben. Aber Achtung: Diese beiden Unternehmen tätigen erst 2018 wieder Ausschüttungen.
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