Konflikte

Boko Haram tötet im Niger neun Menschen und entführt Dutzende

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© APA/AFP/ISSOUF SANOGO

Erst vergangene Woche hatten sich zwei Selbstmordattentäterinnen in einem Flüchtlingslager in Kabelawa in die Luft gesprengt.

Niamey, Abuja – Mutmaßliche Kämpfer der islamistischen Terrormiliz Boko Haram haben im westafrikanischen Staat Niger ein Dorf angegriffen und mindestens neun Menschen getötet. Zudem seien rund 30 Menschen aus dem Ort Ngalewa nahe der Grenze zu Nigeria entführt worden, sagte am Montag der Bürgermeister der Gemeinde Kabelawa, Abari Elh Daouda. Er machte Boko Haram für den Angriff am Sonntagabend in der Region Diffa im Südosten des Landes verantwortlich.

Erst vergangene Woche hatten sich zwei Selbstmordattentäterinnen in einem Flüchtlingslager in Kabelawa in die Luft gesprengt, wie die UN mitteilten. Sie töteten demnach zwei Menschen und verletzten elf. Das UN-Flüchtlingshilfswerk bezeichnete dies als den ersten Selbstmordanschlag in der Region in den vergangenen zwölf Monaten. In dem rund 50 Kilometer von der Grenze mit Nigeria entfernten Lager leben demnach etwa 10.000 Menschen.

Boko Haram terrorisiert vor allem den Nordosten von Nigeria. Bei Anschlägen und Angriffen der sunnitischen Fundamentalisten sind seit 2009 mindestens 20.000 Menschen getötet worden, rund zwei Millionen Nigerianer sind vor der Gewalt geflohen. Gelegentlich greift die Terrorgruppe auch Ziele im Nachbarland Niger an. (APA/dpa)

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