Radsport: Olympiasieger Viviani Etappengewinner der Ö-Tour in Wien

Wien (APA) - Die 1. Etappe der Österreich-Radrundfahrt hat einen prominenten Gewinner: Der Italiener Elia Viviani, Bahn-Olympiasieger von Ri...

Wien (APA) - Die 1. Etappe der Österreich-Radrundfahrt hat einen prominenten Gewinner: Der Italiener Elia Viviani, Bahn-Olympiasieger von Rio, setzte sich nach 196 Kilometern von Graz nach Wien im Sprint durch. Ein Sturz und Wind sorgten auf den letzten 30 Kilometern für Unruhe unter den Klassementfahrern. Felix Großschartner und Stefan Denifl profitierten, Riccardo Zoidl verlor 1:42 Minuten.

Bestplatzierter Österreicher in der Gesamtwertung ist nach zwei Tagen der 69. Auflage der Steirer Markus Eibegger als Dritter, fünf Sekunden hinter dem führenden Belgier Sep Vanmarcke. „Für eine Flachetappe war es schwieriger als erwartet“, sagte der 32-jährige Eibegger. Trotz seiner eigenen starken Vorstellung bilanzierte der Wahl-Oberösterreicher angesichts des Zeitverlusts seines Felbermayr-Wels-Kollegen Zoidl auch mit „weinendem Auge“. Eibegger selbst will am Dienstag in Pöggstall (mit drei Schlussrunden) seinem ersten Etappensieg nachjagen.

Zoidl, der als Nummer 1 seines Teams für die Gesamtwertung vorgesehen ist, musste rund 30 Kilometer vor dem Ziel wegen eines Sturzes in einen Acker ausweichen und verlor den Anschluss an die davoneilende Gruppe. „Ich kam um 20 Meter nicht mehr heran“, sagte der Gesamtsieger von 2013. Die Teams Cannondale (mit Vanmarcke) und Dimension Data hatten bei Gegen- und Seitenwind vorne Tempo gemacht, Zoidl war chancenlos.

„Das war einfach Pech, aber verloren ist noch nichts““, erklärte der 29-Jährige angesichts des 50. Gesamtranges (+1:55 Min.). Am Donnerstag bietet sich auf dem Kitzbüheler Horn die Chance, Zeit gutzumachen. Nicht besser erging es am Montag u.a. dem Spanier Miguel Angel Lopez (Astana/Gesamt-37./+1:42) und dem Niederösterreicher Hermann Pernsteiner (Amplatz Langenlois/55./+1:56).

In der 28-köpfigen Spitzengruppe fanden sich nur wenige Anwärter auf vordere Gesamtränge. So der Este Rein Taaramäe (Katjuscha) sowie Großschartner, der als 17. bester ÖRV-Profi der Etappe war, und Denifl. Der Oberösterreicher Großschartner (Team CCC) ist Gesamt-Zehnter (+11 Sek.), der Tiroler Denifl (Aqua Blue) Zwölfter (+12).

Grroßschartner hat nach Giro d‘Italia und jüngst absolvierter Tour de Suisse schon 56 Renntage in den Beinen. „Daher bin ich nicht mit so großen Erwartungen gekommen, aber ich habe ein gutes Gefühl“, meinte der 23-Jährige. „Heute war es ein wichtiger Schritt für das Gesamtklassement.“ Auch für Dienstag rechnete sich Großschartner im sehr schwierigen Finale im Bezirk Melk viel aus. „Ich glaube, dass ich um den Etappensieg mitmischen kann.“

Vanmarcke ist ein Klassiker-Jäger, war 2013 Zweiter bei Paris-Roubaix, und macht sich keine Illusionen, was den Gesamtsieg betrifft. „Am Dienstag ist für mich noch etwas möglich, aber die hohen Berge liegen mir nicht“, meinte der 28-Jährige.

Viviani hatte 2016 in Rio Olympia-Gold im Omnium erobert, bei der Österreich-Tour führt er ein junges Nationalteam der Azzurri an. Der 28-jährige Sprintspezialist hält bei 43 Profisiegen, doch bei der Tour de France war im Team Sky wegen der Konzentration auf die Gesamtwertung und Chris Froome kein Platz für ihn. So bereitet er sich in Österreich auf die Straßen-EM in Kopenhagen im August vor. „So ein Sieg ist immer gut für die Moral“, freute sich der Veronese.