Zürcher Börse schließt mit Kursgewinnen

Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat einen guten Start in die zweite Jahreshälfte 2017 geschafft. Der Leitindex SMI stieg im Nachmittagshandel klar über die Marke von 9.000 Punkten und konnte damit einen Teil der Verluste aus der Vorwoche wieder wettmachen.

Bereits am Morgen sorgten gute Stimmungsindikatoren aus Asien für Auftrieb. Am Nachmittag lieferte eine Stimmungsaufhellung bei den Einkaufsmanagern der US-Industrie weiteren Schub.

Derzeit sorgen laut Händlern aber vor allem die Banken für Rückenwind. Sie profitieren von den zuletzt angezogenen Renditen an den Anleihemärkten. Auslöser dafür wiederum waren Zentralbanken wie die EZB, die Bank of England und die kanadische Notenbank, die allesamt eine weniger expansive Geldpolitik anzustreben scheinen. Die US-Notenbank wiederum wolle trotz der zuletzt etwas schwächeren Daten an ihrem Kurs festhalten. Gerade vor diesem Hintergrund dürften die zahlreichen Konjunkturdaten im weiteren Wochenverlauf den Markt bestimmen, hieß es im Handel.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 1,16 Prozent höher bei 9.009,81 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die größten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gewann 1,43 Prozent auf 1.424,32 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,04 Prozent auf 10.233,49 Zähler.

An der Spitze standen erneut die Aktien der Großbanken Credit Suisse (+3,4 Prozent) und UBS (+3,3 Prozent), die ihre Kursgewinne am Nachmittag noch ausbauten. Die beiden Aktien hatten bereits in der Vorwoche gegen den schwächeren Markttrend zugelegt. Julius Bär (+2,8 Prozent) und Partners Group (+1,2 Prozent) schlossen ebenfalls höher. „Schon in der Vorwoche hatte die Hoffnung auf eine steilere Zinskurve an den Bondmärkten die Branche europaweit gestützt“, erklärte ein Marktteilnehmer. Zudem werde im Handel derzeit offenbar bei der bevorstehenden Berichtssaison auf positive Überraschungen aus der Branche spekuliert, sagten Marktakteure.

Das half auch den Versicherungsaktien wie Swiss Life (+2,8 Prozent), Swiss Re (+1,7 Prozent) und Zurich (+2,0 Prozent). Im Falle der Zurich hatte der seit rund einem Jahr amtierende Konzernchef Mario Greco in einem „Handelsblatt“-Interview Großübernahmen eine Absage erteilt.

Mit überdurchschnittlichen Kursgewinnen standen zeitweise auch die Aktien von Dufry (+1,4 Prozent) im Fokus. Hier wurden Verschiebungen im chinesischen Duty-Free-Markt als Beweggrund genannt. In China wurden am vergangenen Freitag zwei Duty-Free-Konzessionen für den internationalen Flughafen in Peking vergeben. Dies wiederum könnte auch den Schweizer Konzern betreffen.

Bei anderen zyklischen Aktien wie Lonza (+2,8 Prozent), LafargeHolcim (+2,7 Prozent) und ABB (+1,2 Prozent) griffen Investoren ebenfalls zu. Letztere haben im Bereich Digitalisierung zugekauft und das Geschäftsfeld Kommunikationsnetze von der deutschen Keymile mit 120 Mitarbeitern übernommen.

Von den drei Schwergewichten legten Roche (+0,9 Prozent) und Novartis (+1,0 Prozent) etwas deutlicher zu, während sich die Nestlé-Aktien (+0,3 Prozent) lange am Ende der Kurstafel bewegten. Vor allem die beiden Pharma-Titel hatten den Gesamtmarkt in der Vorwoche belastet.

Mit leichten Abgaben gingen Lindt & Sprüngli (-0,2 Prozent) und Givaudan (-0,1 Prozent) aus dem Handel. Deutlich unterdurchschnittlich zeigten sich auch Sonova, Kühne+Nagel (je +0,1 Prozent) und SGS (+0,2 Prozent).

~ ISIN CH0009980894 ~ APA447 2017-07-03/18:22