Baustellen-Atmosphäre in Serfaus
Beim Bau der Serfauser Dorfbahn neu sind Straßensperren und Umleitungen nötig. Die Gemeinde muss kurzfristig agieren. Erste Etappe wird in drei Wochen fertig gestellt sein.
Von Helmut Wenzel
Serfaus –Auch wenn die 32 Jahre alte und 1,3 Kilometer lange Serfauser Dorfbahn unterirdisch läuft: Die Großbaustelle „Dorfbahn neu“ lässt sich nicht unterirdisch verstecken. Die erste von vier Baustellen ist gleich an der Ortseinfahrt zu sehen. Straßensperren und Umleitungen folgen, unweit der Kirche klafft eine riesige Baugrube, fast zehn Meter tief.
Nach mehrjährigen Vorbereitungen startete der Betreiber – die Seilbahn Komperdell – nach Ostern mit der Umsetzung des Projekts. Der Modernisierungsschub verschlingt rund 23 Mio. Euro.
Mit Hochdruck sind die Bauarbeiter vor allem bei der Station Parkplatz im Einsatz. Noch diese Woche müssen die bisherigen Zugänge hergestellt und freigegeben werden, damit sie ab Samstag wieder benutzt werden können. Die alte Luftkissenbahn soll zwischenzeitlich in Betrieb gehen – bis 15. September. Vorausgesetzt bei der technischen Abnahme durch die zuständige Behörde morgen Donnerstag klappt alles.
„Bis Samstag sind noch die Shuttlebusse unterwegs“, weiß Seilbahn-Geschäftsführer Stefan Mangott. Ende Juli soll die Station Parkplatz großteils fertig gestellt sein. „Zwei neue Rolltreppen und ein Aufzug führen zur Station. Alles wird barrierefrei“, erläutert Mangott. „Zudem bauen wir viel Glas in den Mauern ein, um vieles von der Bahn sichtbar zu machen.“
Die Baustellen-Atmosphäre ist auch im Umfeld der Kirche sichtbar und spürbar. Dort wird u. a. ein neuer Zugangstunnel in Richtung Kirchgasse betoniert. Bis zur Wintersaison 2017/18 soll der Umbau der Endstation (Seilbahn-Talstation) abgeschlossen sein. 2018 steht u. a. die Erneuerung der Elektrotechnik auf dem Zeitplan, 2019 sollen die neuen Waggons installiert werden. Womit die Beförderungskapazität auf 3000 Personen pro Stunde erhöht wird. Im Rückblick auf 32 Jahre Dorfbahn stellt Mangott fest: „Ohne diese Bahn wäre die touristische Entwicklung, wie wir sie inzwischen haben, nicht annähernd möglich gewesen. Mit dem Bahnbau haben die Pioniere jedenfalls Weitblick bewiesen.“
Bürgermeister Paul Greiter ist ebenso überzeugt, dass die weltweit einzigartige Bahn bzw. die Verkehrslösung für Serfaus unverzichtbar ist. Die Baustellen zu Beginn der touristischen Hochsaison würden allerdings eine Herausforderung für das Dorf bedeuten. „Die Baustelle steht unter Beobachtung. Wenn Verkehrsprobleme auftauchen, wird die Gemeinde kurzfristig agieren.“